Presse-/Medienspiegel ab dem 28. Oktober 2002 zur öffentlichen Diskussion um die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Umwandlung von Landschaftsschutzgebiet in Gewerbegebiet (leider ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

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...am 9. Februar mit JA! stimmen




Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 17. Januar 2004

IHK: Groppenbruch kommt

Kammer gibt ihre Stellungnahme zum Flächennutzungsplan-Entwurf ab

Blick auf das für das gemeinsame Gewerbegebiet vorgesehene Gelände "Groppenbruch", das sich westlich an das vorhandene Gewerbegebiet Achenbach anschließt.  Foto: Oskar Neugebauer
Blick auf das für das gemeinsame Gewerbegebiet vorgesehene Gelände "Groppenbruch", das sich westlich an das vorhandene Gewerbegebiet Achenbach anschließt. Foto: Oskar Neugebauer

LÜNEN. - Das interkommunale Gewerbegebiet Groppenbruch wird kommen.

Davon ist die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund überzeugt.

Ungeachtet der jüngsten Proteste und Einwendungen von Naturschützern, Landwirten und Grünen, glaubt der für Lünen zuständige IHK-Geschäftsführer Stefan Schreiber, dass die auf Dortmunder Seite noch ausstehenden Beschlüsse gefasst werden. "Aufgrund der Signale aus der Dortmunder Politik und Verwaltung haben wir den Eindruck, dass Groppenbruch kommen wird".

In der Stellungnahme der Kammer zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans (FNP) für Lünen heißt es: "Die sich nunmehr abzeichnende interkommunale Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund zur Ausweisung einer gewerblichen Baufläche im direkten Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet Achenbach in Brambauer wird seitens der Kammer ausdrücklich begrüßt."

Gewerbeflächenplanung sei immer Angebotsplanung. Vor diesem Hintergrund müssten entsprechende Flächenangebote für die verschiedensten Interessen zur Verfügung stehen, hebt die IHK hervor.

Sie plädiert dafür, Groppenbruch als gewerbliche Fläche im FNP auszuweisen.

"Ich bin aber für einen industriellen Kern", betonte Schreiber. Er folgt damit der Auffassung von Wirtschaftsförderungschef Michael Sponholz, der ebenfalls für Industriestandards plädiert, um Firmen zum Beispiel Nachtarbeiten oder An- und Ablieferung währen der Abend- und Nachtstunden zu ermöglichen.

Nach Auffassung der IHK könnten solche Standards im späteren Bebauungsplanverfahren konkret festgelegt werden.

Sehr kritisch äußert sich die Kammer zur Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben in Gewerbegebieten, so wie es etwa an der Kupferstraße der Fall ist. Diese Einzelhandelsbereiche in Gewerbegebieten nähmen der Innenstadt und den Stadtteilzentren zunehmen Absatz und damit Entwicklungspotential für die Zukunft.

Weiteren Entwicklungen in dieser Richtung müsse entgegengewirkt werden. In Gewerbegebieten, fordert die Kammer, müsse über den Bestand hinaus jeglicher Einzelhandel, mit Ausnahmen lediglich m Bereich des Kfz-Handels und Verkauf durch Handwerksbetriebe, ausgeschlossen werden.

Fie-

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Bericht: Lüner Anzeiger, 17. Januar 2004

Baum erinnert an Bürgerentscheid

Lünen. Am 9. Februar 2003 erlebte die Stadt Lünen den ersten Bürgerentscheid in ihrer Geschichte. Mehr als 22.000 Bürger gingen zur Abstimmung, 14.000 sprachen sich für den Erhalt der Landschaftsschutzgebiete aus.

Vorausgegangen waren zahlreiche Aktionen, Veranstaltungen und Unterschriftensammlungen.

Zur Erinnerung an diesen Tag will die damals siegreiche Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" am 8. Februar symbolisch für alle - Landschaftsschutzgebiete im "Mühlenbachtal" einen Baum pflanzen. Damit dieses Symbol auch nicht übersehen werden kann, soll es eine ca. 7 Meter hohe Esskastanie oder ein Walnussbaum sein.

Die Pflanzaktion soll um 15.30 Uhr beginnen, anschließend treffen sich alle auf dem Reiterhof Kersebohm (bei schlechtem Wetter in der Reithalle) zu einem kleinen Umtrunk. Es gibt Glühwein, Bier, alkoholfreie Getränke, Reibekuchen und Bratwurst vom Grill.

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Bericht: Lüner Anzeiger, 17. Januar 2004

"Keine Natur in Lünen mehr opfern"

Lünen. Der Arbeitskreis Umwelt und Heimat meldet sich mahnend zu Wort: Bei der künftigen Entwicklung der Stadt Lünen dürfe kein wertvoller Naturraum verschwendet werden. Weder für neue Wohngebiete noch für Gewerbe.

Der Arbeitskreis hat sich eingehend mit dem Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes befasst und gibt als Träger öffentlicher Belange eine ausführliche Stellungnahme ab. Er kritisiert darin, dass die Stadt weiter von Wachstum ausgehe, obwohl die Entwicklung in Lünen seit längerem in die andere Richtung weise.

Für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes haben die Umweltschützer zehn Kernforderungen. Dazu gehören:

"Grundsätzlich ist der Freiraumverbrauch in Lünen bis zum Jahr 2015 auf Null zurückzuführen.

Vor allem auf die Wohnbauflächen Beisenkamp, Herrenthey/Brechtener Straße und westlich Borker Straße ist zu verzichten.

Die Nachverdichtung bestehender Baugebiete, die Baulückenschließung, der Dachgeschossausbau sowie die Wiedernutzung von Brachflächen haben in der Regel Vorrang vor der Bebauung des Freiraumes.

Die Reaktivierung von Altflächen ist konsequent weiterzuführen. Lediglich in einigen wenigen Fällen sind Brachen aus Gründen des Biotop- und Artenschutzes zu erhalten (z.B. Teilflächen Viktoria).

Zur Vermeidung von motorisiertem Individualverkehr sollten Neubaugebiete nur noch in fußläufiger Entfernung von Infrastruktur-Schwerpunkten ausgewiesen werden. Auf Grund der besonderen Verkehrsproblematik ist die Ausweisung von Wohnbauflächen nördlich der Lippe restriktiv zu handhaben, um das bereits stark belastete Straßennetz durch Pendlerströme nach Dortmund nicht weiter zu strapazieren."

Während die Stadt von einem Gewerbeflächenbedarf von 72 ha ausgeht, rechnet der Arbeitskreis Umwelt und Heimat einen Gesamtbedarf von nur 38,5 ha aus.

990 umfassten die Betriebsflächen in Lünen insgesamt 171 ha. Im Jahr 2001 waren es 170 ha. "Dies bedeutet, dass alle Neuansiedlungen der Vergangenheit auf den vorhandenen Gewerbeflächen unterzubringen waren. Die Zeiten des großen Wachstums liegen wohl auch hier hinter uns", so die Umweltschützer.

Allein an den Standorten Ara (1,8 ha), Zeche Viktoria (2 ha), Viktoriastraße (1,8 ha), Westfalia (8,0 ha), Frydagstraße (6,5 ha), Im Berge Ost/Lüntec (9,3 ha), Achenbach (15,9 ha), Rethmann (Teilfläche 4 ha), Schamhorststraße (1,5 ha) verfüge Lünen über ein Flächenangebot von 50,8 ha.

"Insgesamt ist festzustellen, dass derzeit überhaupt keine Notwendigkeit besteht, kurzfristig die Entwicklung des Gewerbestandortes Groppenbruch voranzutreiben", heißt es wörtlich.

Ähnlich sehe es bei den Wohnbauflächen aus. Der Arbeitskreis errechnet weniger Bedarf an Neubauland als die Stadt. Weil die Bevölkerung immer älter wird, ist das Eigenheim auf der grünen Wiese künftig weniger gefragt als die Wohnung für ein oder zwei Personen im Zentrum. Auf folgende Wohnbauflächen solle verzichtet werden: Heinrich-Imbusch-Straße, Bergkampstraße, Beisenkamp, westlich Borker Straße Emil-Stade-Straße, Friedhofstraße, Herrenthey, Brechtener Straße.

Bei der Verkehrsplanung plädiert der Arbeitskreis dafür, folgende vier neue Straßentrassen aus dem Flächennutzungsplan zu entfernen: "Verlängerung Zwolle Alle", "Lippedeichstraße", "Südspange Brunnenstraße" und Verlängerung der Laakstraße nach Westen.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Montag, 19. Januar 2004

"Erhalt der Natur ist ein wichtiger Faktor"

Weinbrenner zog für die Grünen Bilanz

Lünen. Detlef Weinbrenner, Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, nahm den Neujahrsempfang auch zum Anlass, eine Bilanz der sich dem Ende zuneigenden Legislaturperiode zu ziehen. Und sie fiel aus grüner Sicht durchaus positiv aus.

So habe man es mit der großen Koalition erreicht, einen genehmigten Haushalt vorzulegen und den "Rotstift" von vielen "freiwilligen Leistungen" verbannt. Bei der Jugendarbeit, so Weinbrenner, sei es sogar gelungen, das Angebot zu erweitern - "Mission successful".

Verkehrspolitisch sei man zwar noch lange nicht am Ziel, aber auf einem guten Weg. Wein brenner erteilte dem Neubau von Straßen eine Abfuhr. Wichtiger sei der Ausbau des bestehenden Verkehrssystems.

"Die Lüner Bevölkerung bewertet ökologische Aspekte stärker als von anderen erwartet", stellte er mit Blick auf den ersten Bürgerentscheid fest. In diesem Zusammenhang erteilte er im Namen seiner Fraktion auch einem Gewerbegebiet in Groppenbruch, das für Dortmund und Lünen ein Erholungsgebiet sei, eine Absage.

Interkommunal bedeute nicht Grenzgebiet. Es gehe darum, gemeinsam mit Dortmund eine vernünftige Fläche zu entwickeln.

Weinbrenner zielte dabei auf die Flächen Westfalenhütte und Gneisenau in Dortmund.

Wenn man es richtig angehen würde, "dann klappt es auch mit dem Nachbarn", war sich der Grünen-Sprecher sicher. Denn der Erhalt der Natur sei ein wichtiger Faktor.

Weinbrenner stellte auch in Frage, dass die Entwicklung des Stummhafens auf Lüner Gebiet zu teuer sei. Er betonte, die Rechnung, die aufgestellt worden sei, tauge nicht zum Vergleich mit anderen Flächen. bau

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Bericht: www.westline.de, Mittwoch 21. Januar 2004

Geringste Freifläche pro Bürger

Lünen.

"Freiraum ist ein wertvolles und vor allem in Lünen ein nicht sehr üppig vorhandenes Gut". Dies steht in der Stellungnahme des Arbeitskreises für Umwelt und Heimat zum Entwurf des Flächennutzungsplans (FNP), die jetzt ausführlich der Grünen-Gesamtfraktion vorgestellt wurde.

Lünen sei im Kreis Unna die Stadt mit der geringsten Freifläche pro Einwohner, und darum sei es folgerichtig, jede noch vorhandene Fläche mit besonderer Sorgfalt und Wertschätzung zu betrachten.

Die Stellungnahme des AK Umwelt und Heimat zum Entwurf des Flächennutzungsplans unterstützen die Grünen deshalb mit Nachdruck.

Nach Meinung der Grünen ständen Lünen für derartige Projekte noch Flächen zur Verfügung. Lünen könnte auch eine interkommunale Kooperation mit Dortmund in dem bereits bestehenden Gewerbegebiet auf der ehemaligen Zeche Gneisenau anstreben.

Westfalenhütte

Auch die Westfalenhütte böte für beide Städte ein großes Potenzial. Interkommunal bedeute nicht, dass Gewerbe- und Industriegebiete an der Stadtgrenze entwickelt werden müssten. Sanierung von vernutzten Industrieflächen werde nicht betrieben, wenn man weiterhin wertvolle Landschaft zerstöre, nur weil es, oberflächlich betrachtet, kostengünstig zu sein scheine.

Die Fläche Groppenbruch benötige man nicht, eine Entwicklung am Stummhafen in Lünen sei ausgesprochen überdenkenswert. Man solle in Alstedde einen Spaziergang entlang des Lippedeiches machen, um sich dann vorstellen zu können, dass eine Straße und die Erweiterung der Wohnbebauung bis an den Deich das Gesamtgefüge der Landschaft erheblich stören, wenn nicht sogar zerstören würde. 90 von 120 seltenen Vogelarten leben in dem Dauer-Feuchtgebiet. Für die Menschen der umliegenden Wohnquartiere bedeute dieses Gebiet die Möglichkeit einer kurzen "Verschnaufpause" im täglichen Routinezirkel. Für die gesamte Stadt Lünen sei es ein Aushängeschild und Werbung für Neubürger, die lieber in einer "grünen", als in einer "industriellen" Stadt lebten. Insgesamt wäre der Verlust dieses herausragenden Landschaftsschutzgebietes schmerzend und der imaginäre und noch nachzuweisende Gewinn durch den Bau der Deichstraße fraglich.

Keine Fortführung

Ebenso wie die Fachplaner des AK Umwelt und Heimat kommen auch die Grünen in dem Bereich Wohn-/Baulandausweisung zu ähnlichen Ergebnissen.

Eine nicht unerhebliche Anzahl von Wohnbauflächen (z.B. Herrenthey) werde auch von den Bündnisgrünen abgelehnt.

Ebenso sprechen sie sich gegen die Fortführung der Zwolle Allee aus, da sie ihrer Meinung nach zu einer starken Belastung des Ortsteils Horstmar führen würde.

Sollte die Bauland- und Gewerbeflächenausweisung im jetzigen Entwurf zum FNP Realität werden, gäbe es für jeden Bürger noch einmal ca. 15 Prozent weniger Naherholungsmöglichkeiten in Lünen. Das sei kein geringer Anteil.

Natürlich sei die Grundeinstellung der Politik zur Stadtentwicklung maßgeblich. Eine Stadt in förderungswürdige und weniger förderungswürdige Stadtteile aufzuteilen (z.B. Gahmen), lehnen die Bündnisgrünen ab.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Mittwoch, 21. Januar 2004

Dortmunds SPD sagt Ja zu Groppenbruch

"Unverzichtbarer Bestandteil des neuen FNP"

Lünen. Die Dortmunder SPD-Ratsfraktion bekennt sich zum interkommunalen Gewerbegebiet mit Lünen in Groppenbruch. Nach einer Klausurtagung der SPD-Fraktion am Wochenende bezeichnete der planungspolitische Sprecher Helmut Harnisch die Ausweisung des Gewerbegebiets Groppenbruch sogar als "unverzichtbaren Bestandteil" des neuen Flächennutzungsplans für Dortmund.

Im vergangenen Jahr hatte man sich noch vor einer klaren Aussage gedrückt, weil man die praktizierte Zusammenarbeit mit den Grünen im Dortmunder Stadtrat nicht gefährden wollte. So gibt es eine gemeinsame Arbeitsgruppe beider Fraktionen zum Flächennutzungsplan, der sich mit dem jüngsten Bekenntnis der SPD zu Groppenbruch allerdings noch nicht beschäftigt hat.

Zu einer Industriegebietsausweisung allerdings, wie sie Lünens Wirtschaftsförderungschef Michael Sponholz gefordert hatte, um u.a. nächtliche Firmenbelieferungen zu ermöglichen, ist die Dortmunder SPD nicht bereit. "Das ist mit uns nicht zu maehen", erklärte Fraktionschef Ernst Prüsse kategorisch.

Michael Sponholz begrüßte die Entscheidung der SPD Dortmund, weil sie Klarheit für Lünen schaffe. Mit dem Verzicht auf Industrieausweisung könne er vorläufig leben, sagte Sponholz und schloss sich der Meinung der Dortmunder IHK an. Die hatte in ihrer FNP-Stellungnahme erklärt, einzelne Standards für das Gebiet in der Bauleitplanung festzulegen. Oli/Fie

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 31. Januar 2004

Land nur für Jobs hergeben

SPD-Ortsverein fordert bei Gewerbe ein vertretbares Aufwand-Nutzen-Verhältnis

Auch das Industrie- und Gewerbegebiet Achenbach weist noch erhebliche Nutzungslücken auf (rechts). Der Arbeitskreis Umwelt und Heimat fordert, erst die Reserve-Flächen aufzufüllen. statt weiter in die Natur vorzustoßen. Foto: Oskar Neubauer
Auch das Industrie- und Gewerbegebiet Achenbach weist noch erhebliche Nutzungslücken auf (rechts). Der Arbeitskreis Umwelt und Heimat fordert, erst die Reserve-Flächen aufzufüllen. statt weiter in die Natur vorzustoßen. Foto: Oskar Neubauer

BRAMBAUER. Sieben Arbeitsplätze auf sieben Hektar sind sieben Todsünden gegen Natur und Freiraum: Der SPD-Ortsverein nimmt das Beispiel von (zu) dünn besiedelten Gewerbeflächen zum Anlass, eine vertretbare Aufwand- Nutzen-Relation zu erreichen.

Der Diskussionsabend "Weichenstellung für Brambauer" im Festsaal der AWO geriet zur Stunde der Mahner und Warner, die sich an dem, ihrer Meinung nach, teilweise krassen Missverhältnis von Flächen-Aufwand und Arbeitsplatz-Aufkommen stießen.

Wie ein Prediger komme er sich vor, der sonntags auf der Kanzel vor der Sünde eines fahrlässigen Landschaftsverbrauchs für Gewerbe warne und am Montag vor negative Tatsachen gestellt würde, meinte Hans-Georg Hamelmann (Arbeitskreis Umwelt und Heimat).

Gemeint war der vor einem Jahr Wellen schlagende und zum Bürgerentscheid führende Versuch der Wirtschaftsförderer, das Mühlenbachtal für Gewerbe aufzuschließen.

Hamelmann: "Seit Jahren wird in regelmäßigen Abständen der Ruf der Flächensucher laut; die in die grünen Randlagen, wie Mühlenbachtal, Tockhausen oder Welschenkamp, vorstoßen wollen. Den Leuten scheinen die Ideen auszugehen."

Auch Beigeordneter Jürgen Evert ("Ich muss hier die Wirtschaftsförderung verteidigen, die macht keinen leichten Job") sieht sich grundsätzlich als Anhänger einer sanften Flächen-Entwicklung bei Industrie und Gewerbe. Erst das Bestehende nutzen, dann weiter springen.

Die Zuhörer im Saal fühlten sich an die vor 20 Jahren erhitzt geführte Debatte um Tockhausen erinnert, als der Kreis Unna eine riesige Mülldeponie einrichten wollte. Die war letztlich am öffentlichen Widerstand, vor allem durch den Arbeitskreis Umwelt und Heimat, aber auch an der Gegenwehr in Brambauer, gescheitert.

Hans-Georg Hamelmann brachte in der Diskussion das Gewerbegebiet an der Elsa-Brandström-Straße ins Gespräch:

"Warum da nicht angesiedelt wird, weiß ich auch nicht."

SPD-Ortsvereinsvorsitzender, Hans-Michael Haustein, machte die Position der SPD zu Gewerbe an der Brandström-Straße deutlich: "Wir wollen da nicht mehr Gewerbe. Straße und Anlieger werden jetzt schon massiv belastet."

Die Restflächen auf Achen-Gewbach und Im Berge-Ost, so waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, böten mittelfristig ein enormes Flächen-Reservoir.

Dass mit dem interkommunalen Gewerbegebiet Groppenbruch eine ökologisch unbedenkliche Lösung gefunden worden sein soll, hält der Arbeitskreis Umwelt und Heimat schlicht für eine Illusion.

k

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Kommentar: Ruhr Nachrichten, Samstag, 31. Januar 2004

Von Karl-Heinz Knepper

Mützenbommel der Bommelmütze und die Innovation

Karl-Heinz Knepper

"Innovation, Innovation", schrie der Kasper und warf den Mützenbommel der Bommelmütze von der linken auf die rechte Schulter.

"Entdeckung, Entdeckung", schrie der Wirtschaftsförderer, beugte sich über den Stadtplan und machte um Mühlenbachtal, Tockhausen und Welschenkamp eine dicken, roten Kringel.

"Todsünde, Todsünde", schrie der Umweltschützer, dachte bei Wirtschaftsförderung an den Kasper mit dem Bommel und daran, dass sich Ausreißversuche ins Abenteuer den gefährlichen Luxus zyklischer Wiederkehr leisten.

Hans-Georg Hamelmann, verbalradikaler Robin Hood für die arme Umwelt und Heimat, haute auf den Putz und den seiner Meinung nach immer wiederkehrenden selben Begehrlichkeiten der nach neuem Gewerbeland spürenden Wirtschaftsförderer auf die Tatzen.

Erstaunlich offen (offene SPD-Versammlung, offene Worte, offenes Visier) kreidete der professionelle Stadtplaner und Idealismus-Akrobat Hamelmann den Lüner Gewerbeland-Goldgräbern unkritische Nähe zur Wirtschaft an. Das, so Hamelmann, zeuge a von fehlendem Einfallsreichtum beim Aufschluss neuer Flächen und b von einer alarmierenden Distanz zur Verantwortung der Natur gegenüber.

Da kam aber Beigeordneter Jürgen Evert wie Springteufelchen persönlich aus der Kiste, um den Gescholtenen beizuspringen. Die, maunzte Evert, machten keinen leichten Job und verdienten es, mit ihrer Argumentation ernst genommen zu werden.

Bei soviel Pingpong über Naturbetrachtung und Gewerbegebiets-Haue wollte auch Hans-Hermann Riegas (altes Gewerkschafts-Schlachtross mit mindestens tausendjähriger SPD-Ratsmitgliedschaft) seinen eigenen Aufschlag auf die Platte hämmern:

"Von Gras", unternahm der erregt dampfende Hans einen lehrreichen Ausflug in die Ernährungswissenschaft, "von Gras wird keiner satt." Prost Mahlzeit.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 7. Februar 2004

Vor einem Jahr Bürgerentscheid

Lünen. Vor einem Jahr, am 9. Februar 2003, fand der erste Bürgerentscheid Lünens statt. Beide Bürgerinitiativen, die sich damals für gegensätzliche Positionen engagierten, haben nach dem Entscheid keineswegs ihre Fahnen eingerollt, sondern sind weiter aktiv.
> 4. Lokalseite


Vor einem Jahr ging es im Bürgerbescheid unter anderem um die Frage, ob das Mühlenbachtal im aufzustellenden Gebietsentwicklungsplan und dann im Flächennutzungsplan als Gewerbefläche ausgewiesen werden soll oder nicht. Ergebnis: Nein. Foto: Oskar Neubauer
Vor einem Jahr ging es im Bürgerbescheid unter anderem um die Frage, ob das Mühlenbachtal im aufzustellenden Gebietsentwicklungsplan und dann im Flächennutzungsplan als Gewerbefläche ausgewiesen werden soll oder nicht. Ergebnis: Nein. Foto: Oskar Neubauer

...und kein bisschen leise

Lünen. Vor fast genau einem Jahr waren die Lüner aufgerufen, im ersten Bürgerentscheid der Geschichte für oder gegen die Ausweisung von Gewerbeflächen in bestimmten Gebieten zu stimmen. Das Ergebnis ist bekannt, der Bürgerentscheid Geschichte. Putzmunter dagegen sind noch immer die Hauptdarsteller von einst: die Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" und die Gruppe "Pro Lünen". Und das ist gut so.

"Die Euphorie und die Energie sind auch nach einem Jahr noch nicht verpufft", freuen sich die BI-Vorstandsmitglieder Oliver Danne und Michael Krippes (Foto).

Michael Krippes

Zwar sei das Hauptziel mit dem Bürgerentscheid erreicht worden, aber "wir haben noch einige klare Ziele. So werden wir für die Kommunalwahl so genante Wahlprüfsteine formulieren. Das heißt, wir wollen von der Politik klare Aussagen zum Beispiel zur Zukunft vor Wethmarheide-Ost. Gerade diese Entwicklung werden wir auch in Zukunft genau beobachten," so Danne.

Untätig ist die BI im vergangenen Jahr nicht gewesen. Inhalt des Bürgerentscheids war es auch, in den Schutzgebieten Erholungswege, Hecken und Obstwiesen anzulegen. "Hier gibt es eine Kernarbeitsgruppe innerhalb der BI von 17 Leuten, die von den Siedlergemeinschaften Kelmbach und Hasenweg sowie vom Arbeitskreis Umwelt und Heimat dabei unterstützt werden", so Michael Krippes. Es gibt einen konkreten Maßnahmenkatalog, der mit der Stadt Lünen schon abgestimmt ist. "Den wollen wir mit wenigen, wenn möglich keinen Personalkosten umsetzen. Das ganze darf nicht mehr als 10000 Euro kosten."

Vor einem Jahr gab es unglaublich viel Stress, "bis an die Grenzen der Belastbarkeit" erinnert sich Oliver Danne. Als die Entscheidung dann gefallen war, "haben wir uns natürlich gefreut und gefeiert. Und in der ersten Euphorie gab es auch einige, denen es in den Fingern gekribbelt hat, noch stärker in die Politik einzusteigen. Die BI wird aber keine APO (außerparlamentarische Opposition) werden, die auch andere politische Themenfelder besetzt. Die BI muss ein klar definiertes Profil mit klaren Aufgaben haben. Diese werden wir auch weiterhin unabhängig und überparteilich wahrnehmen", stellt Oliver Danne (Foto) klar.

Oliver Danne

Aus dem Bürgerentscheid, da sind sich Danne und Krippes einig, hätten viele Menschen aber auch eine wichtige Erkenntnis gezogen: Man kann ja doch was bewegen. "Das war ein unglaubliches Erlebnis. Das ist gelebte Demokratie. Ich glaube es hat vielen Menschen Mut gemacht, Dinge anzufassen", so Oliver Danne, der als Beispiel die BI Deichstraße nennt. "Wir wünschen uns, dass sich die Bürger dieser Stadt immer einmischen."

Den Jahrestag will die BI am Sonntag (8.2.) ab 15.30 Uhr im Mühlenbachtal und am Reiterhof Kersebohm mit interessierten Bürgern feiern. Unter anderem wird eine heimische Esskastanie gepflanzt werden.

"Geburtshelfer"

Streng genommen, war die BI Geburtshelfer von Pro Lünen. "Stimmt, wenn es die BI nicht gegeben hätte, hätten wir uns wohl nicht gegründet", erklärt Pro-Lünen-Pressesprecher Friedhelm Deuter. Er erinnert sich an die ersten Tage nach dem Entscheid: "Wir wollten eigentlich nicht weitermachen. Aber wir haben viel Zuspruch bekommen. Viele Leute haben gesagt, ihr müsst weiter machen. Freunde haben uns gedrängt. Es gibt nicht nur die Gewerbeflächen, es gibt noch viele Dinge, die man in Lünen anpacken müsste", erinnert sich Pro-Lünen-Sprecher Friedhelm Deuter. Sechs bis acht Wochen habe es gedauert - Wunden lecken gehört eben auch dazu. "Dann haben wir gesagt: Packen wir es an." Weil sie so viel Zuspruch bekommen haben, sieht sich Pro Lünen auch als Bürgerbewegung. "Wir wünschen uns, dass die Bürger mit anfassen und nicht in Lethargie verfallen." Und bewegt haben sie in diesem einen Jahr schon einiges. Stichwort Lehrstelleninitiative: Das Klinkenputzen hat 163 jungen Leute einen Job gebracht, zog Pro Lünen Bilanz.

Stichwort Kinofest: Pro Lünen ist als Träger eingesprungen, als das Kinofest über die Wupper zu gehen drohte. Und sie stehen auch in diesem Jahr als Träger des Kinofestes bereit. Mit vielen Ideen, z.B. einer Kooperation mit den Schulen. Stichwort Arbeit: "Was zum Beispiel die Vergabe von Aufträgen angeht, gibt es schon Erfolge. Arbeit bleibt jetzt in Lünen bei Lüner Handwerkern und Unternehmen", so der Sprecher.

"Wir unterstützen Menschen, die etwas positives für diese Stadt tun". Zum Beispiel die Lippefreunde mit ihren Ideen wie Baumpflanz-Aktion und auch das Lippeschiff Tante Martha. "Pro Lünen wird Bestand haben", verspricht Friedhelm Deuter (Foto).

Friedhelm Deuter

Die nächste Aktion ist auch schon in der Mache...

Dieter Hirsch

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Bericht: Lüner Anzeiger, Mittwoch, 11. Februar 2004

Bürgerinitiative: "Das macht Mut"

Lünen. Auch heftiges Schneetreiben konnte die Mitglieder der Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" nicht bremsen: Sie pflanzten im Mühlenbachtal eine sechs Meter hohe Esskastanie.

Ein Jahr nach dem gewonnenen Bürgerentscheid soll der heimische Baum daran erinnern, dass die vier Landschaftsschutzgebiete Welschenkamp, Brechtener Niederung, Wethmarheide Ost und eben das, Mühlenbachtal, durch das Votum der Lüner Bürger grüne Oasen bleiben und nicht in Gewerbe- und Industriegebiete umgewandelt werden.

Mehr als 200 Menschen trafen sich nach der Pflanzaktion auf dem Reiterhof Kersebohm, um bei Bier und Bratwurst, Glühwein und Reibekuchen Rückschau zu halten, Bilanz zu ziehen und den Blick nach vorn zu richten. "Eine Siegesfeier, wie manche uns vorwerfen, soll das hier nicht sein", sagte BI-Sprecher Oliver Danne in seiner Ansprache.

Er betonte, dass der Baum auch an das "unglaubliche bürgerschaftliche Engagement, das mit dem Bürgerentscheid verbunden war und auch heute noch ist", erinnern soll. Dass sich am 9. Februar 2003 mehr als 14.000 Lüner für den Erhalt der Landschaftsschutzgebiete aussprachen, sei echte gelebte Demokratie und mache Mut für die Zukunft.

Oliver Danne: "Diese unglaubliche Kraftanstrengung hat sich gelohnt, die da oben können doch nicht so ohne weiteres machen, was sie wollen." Die Bürger hätten gezeigt, dass sie an den Entscheidungsprozessen beteiligt werden wollen.

Was die Stadtentwicklung angehe, will die Bürgerinitiative auch weiterhin am Ball bleiben. Lünen brauche nicht Lüner Lösungen, sondern Lösungen auf regionaler Ebene. Zurzeit werden Wahlprüfsteine erarbeitet, mit denen die BI den Bürgermeisterkandidaten und Parteien auf den Zahn fühlen will.

Der 2. Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Keimbach, Gert Pokar, überraschte die Bürgerinitiative mit einem Scheck. Die Siedler spenden 100 Euro für eine Bank in der Nähe der Esskastanie.

Oliver Danne und Klaus Papius (vorn) und andere Mitglieder der Bürgerinitiative beim Baumpflanzen im Mühlenbachtal.
Oliver Danne und Klaus Papius (vorn) und andere Mitglieder der Bürgerinitiative beim Baumpflanzen im Mühlenbachtal.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Freitag, 13. Februar 2004

Weg frei für Existenzgründer

Lünen. Die Initiative "Pro Lünen" will Existenzgründern den Weg frei machen und hat ein Konzept zum "barrierefreien Gründen" entwickelt. Die Gesellschaft G-Tec, die sich im Technologiezentrum ansiedeln wird, soll die Aufgabe übernehmen, Existenzgründer zu begleiten.

> 1. und 4. Lokalseite

Auf die Plätze, fertig, Lünen...

Initiative "Pro Lünen" will Lippestadt zur Metropole der Existenzgründer machen

LÜNEN. Vater zu werden soll zwar nicht schwer sein, Unternehmer zu werden dagegen manchmal sehr. Doch nicht mehr lange. Dies verspricht die Initiative "Pro Lünen".

Die möchte erreichen, dass Gründungswillige aus dem gesamten Ruhrgebiet demnächst Richtung Lippestadt blicken. Weil es hier so einfach ist. "Auf die Plätze, fertig, Lünen..." heißt dementsprechend das Motto des Konzepts, das der "Pro Lünen"-Vorstand jetzt präsentierte.

Eine Hauptrolle spielt dabei die Gesellschaft für Software und Technologie GmbH (G-Tec) in Berlin. Deren Chef und Gründer Thomas Stenzel ist geborener Lüner, kehrt demnächst in seine Heimatstadt zurück und bringt eine Filiale seiner Firma gleich mit.

Im Technologie-Zentrum LünTec wird G-Tec im März ein "Office-Web-Center" eröffnen. "Alles, was ein Unternehmen vor und während der Gründung und, später benötigt, stellen wir zu Festpreisen zur Verfügung", erläutert Stenzel das Konzept.

Die Palette reicht von der Besprechung der Geschäftsidee über das "Abklappern" der Behörden bei der Gründung bis zur Unterstützung in der sensiblen Startphase, wo der junge Unternehmer sich bis zu 40 Prozent seiner Zeit mit administrativen Aufgaben befassen müsse statt mit seinem eigentlichen Geschäft, wie Dirk Hartmann aus dem Pro Lünen-Vorstand erklärte.

Diese Aufgaben will G-Tec dem Existenzgründer weitgehend abnehmen, laut Stenzel zu Preisen, die nicht den Spaß am Unternehmersein verderben. "Viele Dienstleistungen rechnen wir minutengenau ab", betont der G-Tec-Chef.

"Wir haben das hehre Ziel, Lünen als die Existenzgründungsstadt im Ruhrgebiet zu profilieren und damit die strukturellen Schwächen der Stadt etwas auszugleichen", betonte Dirk Hartmann.

Als Ergebnis aller Anstrengungen sollen natürlich neue Arbeitsplätze entstehen. "Allein 1000 Arbeitsplätze sind 2003 in Lünen verloren gegangen. Das darf so nicht weiter gehen. Unser Konzept soll Existenzgründern die Angst vor der großen Barriere nehmen", erklärte Pro Lünen-Vorsitzender Hubert Tenberge.

Peter Fiedler
>> www.pro-Iuenen.de
>> www.officeweb.de
> 4. Lokalseite: Angebot: Rundum-Glücklich-Paket

Angebot des "Rundum-Glücklich-Pakets"

Als zweiten Schritt der Gründungsinitiative plant Pro Lünen einen Risikokapitalfonds

Lünen. Teil der neuen Gründungsinitiative von "Pro Lünen" ist auch die enge Kooperation zwischen dem "Office-Web-Center" der Firma G-Tec, der Wirtschaftsförderung und dem Technologiezentrum LünTec.

So könnten sich etwa Firmen, die G-Tec erfolgreich in der Startphase begleitet hat, später im Technologiezentrum ansiedeln. Das Angebot an Gründer, sich sofort im LünTec niederzulassen, ist nämlich nicht immer zu realisieren: "25 qm Bürofläche anzumieten ist manchmal schon eine zu hohe Barriere", weiß Michael Sponholz, Chef der Wirtschaftsförderung.

Und gerade daher versprechen sich "Pro Lünen" und Partner von der Idee des "barrierefreien Gründens" durch G-Tec so viel Unternehmern und Gründungswilligen aus dem Ausland, die verstärkt auf den deutschen Markt drängen, bietet sich G-Tec ebenfalls als Dienstleister an, allein durch die Verfügbarkeit von Dolmetschern in sieben Sprachen, darunter Polnisch und Russisch, wie Mitarbeiter Holger Demmel betonte.

G-Tec-Chef Thomas Stenzel (5.v.l.) und Mitarbeiter Holger Demmel (2.v.l.) im Kreise des Pro Lünen-Vorstands und der Bankenvertreter Heinrich Lages (7.v.r.) und Ulrich Fischer (r.). Foto: Peter Fiedler
G-Tec-Chef Thomas Stenzel (5.v.l.) und Mitarbeiter Holger Demmel (2.v.l.) im Kreise des Pro Lünen-Vorstands und der Bankenvertreter Heinrich Lages (7.v.r.) und Ulrich Fischer (r.). Foto: Peter Fiedler

Was G-Tec anbiete, sei das "Rundum-Glücklich-Paket", sagte Michael Sponholz. Den Unterschied zur Existenzgründungsberatung der Wirtschaftsförderung beschrieb er so: "Wir erklären Existenzgründern das Fliegen, bei G-Tec sitzt der Fluglehrer immer daneben."

"Wer nach Lünen kommt, soll das Gefühl haben, hier geborgen zu sein", erläuterte Pro Lünen-Vorsitzender Hubert Tenberge das Ziel. Bei G-Tec-Chef Thomas Stenzel wurde es offensichtlich schon erreicht. "Das Klima überzeugt mich, jeder hat mich hier mit offenen Armen empfangen." Offenbar auch eine gewisse Dame, denn seine neue Liebe kommt aus Lünen.

In einem weiteren Schritt plant Pro Lünen, einen Investitionsfonds auf die Beine zu stellen, der Gründungskapital zur Verfügung stellt. Erste Gespräche darüber seien mit dem Land und der IHK bereits geführt worden. Bei der Präsentation der Gründungsinitiative saßen auch Ulrich Fischer (Sparkasse Lünen) und Heinrich Lages (Volksbank Selm-Bork) mit am Tisch. Details zum "Investitionsfonds Pro Lünen" sollen im Laufe des Jahres präsentiert werden.

Fie

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Bericht: Sonntagskurier, Sonntag, 15. Februar 2004

Das Motto lautet "Auf die Plätzte, fertig, Lünen..."

Pro Lünen e. V. startet Existenzgründer-Initiative

Lünen. Der Verein Pro Lünen e. V. will Lünen als herausragende Existenzgründerstadt im Ruhrgebiet etablieren. Unter dem Slogan "Barrierefreies Gründen" soll die Lippestadt eine Top-Adresse für Existenzgründer werden. Um dieses Ziel zu erreichen hat Pro Lünen unter dem Motto "Auf die Plätze, fertig, Lünen..." eine Existenzgründerinitiative ins Leben gerufen. Am vergangenen Mittwoch stellten die Initiatoren das Konzept vor.

Herausragende Plattform für das Projekt soll das Technologiezentrum LünTec in Lünen-Brambauer werden. Wenn möglich soll auch das Ufo als Wahrzeichen mit eingebunden werden. Zwei Module sollen Gründern die Ansiedlung in der Lippestadt schmackhaft machen. Die zukünftigen Unternehmen sollen am Standort LünTec eine komplette Unterstützung erhalten. Diese reicht vom Bereitstellen eines Büros oder von Geräten wie Fax, Computer oder Telefon über stundenweise Hilfen durch Sekretärinnen bis hin zu Hilfe durch Steuerberater, Dolmetscher oder Rechtsberatung. Die Existenzgründer zahlen nur die Leistung, die sie auch wirklich in Anspruch nehmen.

Als Partner konnte die G-Tec GmbH gewonnen werden, die in Berlin und Hamm schon erfolgreich jungen Unternehmen beim Start in die Selbständigkeit geholfen hat. Noch im März soll, so der G-Tec-Geschäftsführer Thomas Stenzel, eine Niederlassung in Lünen eröffnet werden. Auch die WZL GmbH ist bei der Existenzgründer-Initiative von Pro Lünen mit im Boot. WZL-Geschäftsführer Michael Sponholz bezeichnete das neue Konzept als "Rundum-Glücklich-Paket" für Existenzgründer. Das Angebot reiche deutlich weiter als das, was bisher im LünTec möglich sei.

Jetzt soll Lünen als guter Standort für Existenzgründer bekannt gemacht werden - beispielsweise an Universitätsstandorten. Denn langfristig soll die Initiative auch neue Arbeitsplätze nach Lünen holen. Denn schließlich habe die Lippestadt, so der Vorsitzende des Vereins Pro Lünen, Hubert Tenberge, allein im vergangenen Jahr rund 1.000 Arbeitsplätze verloren. Als zweites Modul soll - möglichst ab dem kommenden Jahr - ein Investitionsfonds installiert werden, der Existenzgründern und Unternehmen in Lünen Kapital zur Verfügung stellt.

Am vergangenen Mittwoch trafen sich alle Akteure, um die Details für die Existenzgründer-Initiative von Pro Lünen, die unter dem Motto "Auf die Plätze, fertig, Lünen..." steht, zu besprechen
Am vergangenen Mittwoch trafen sich alle Akteure, um die Details für die Existenzgründer-Initiative von Pro Lünen, die unter dem Motto "Auf die Plätze, fertig, Lünen..." steht, zu besprechen
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Bericht: Ruhr Nachrichten, Montag, 16. Februar 2004

Planung "Im Berge": Von Altlasten-Risiko keine Rede

Bebauungsplan passiert Ausschuss

Brambauer. Eine Gefährdungs-Abschätzung zur Überprüfung von möglichen Altlasten im Gewerbegebiet Im Berge hält die Stadt a) nicht für nötig und wird b) deswegen auch nicht veranlasst.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr nahm in seiner jüngsten Sitzung die Verwaltungsvorlage zur 5. Änderung des Bebauungsplanes "Im Berge" wort-, kritik- und widerstandslos hin und beschloss die Fortschreibung.

Diese 5. Änderung des B-Planes war von dem selben Ausschuss schon im Juni 2000 beschlossen worden.

Den von der Planung berührten Trägern der öffentlichen Belange (Kreis Unna, IHK, Staatliches Umweltamt usw.) lag der Entwurf vom 20. Oktober bis 18. November 2003 gemäß Baugesetzbuch vor.

Dabei hatte vor allem der Kreis Unna auf altlastenverdächtige Flächen im Plangebiet hingewiesen. Wörtlich hatte der Kreis zu bedenken gegeben: "Die Ausdehnung des verdächtigen Areals wurde bisher nicht abschließend ermittelt, so dass möglicherweise noch weitere abgrenzende Flurstücke betroffen sind."

Weiter schrieb der Kreis in seiner Stellungnahme zur B-Plan-Änderung an die Stadt Lünen:

"Es handelt sich um untergeordnete Ablagerungen, die im Rahmen einer historischen Recherche des Planzentrums Umwelt, Herne, im Jahr 1991 auffielen. Es handelt sich offenbar um Ablagerungen, die im Zusammenhang mit dem Zechenbetrieb Achenbach stehen. Die Art des abgelagerten Materials ist nicht bekannt. In diesem Bereich wurden bisher keine Untergrund-Untersuchungen angestellt..."

Die Stadt Lünen hatte in ihrer Entgegnung auf diese und weitere Hinweise des Kreises Unna vermerkt, dass sie eine "Gefährdungsabschätzung zur Überprüfung des Altlasten- Verdachtes" nicht für nötig hält.

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Bericht: Lüner Anzeiger, Mittwoch, 18. Februar 2004

Existenzgründer-Initiative soll Arbeitsplätze schaffen

Die Mitglieder des Vereins "Pro Lünen" versprechen sich von der Existenzgründer-Initiative frische Impulse für Lünen. (Beu)
Die Mitglieder des Vereins "Pro Lünen" versprechen sich von der Existenzgründer-Initiative frische Impulse für Lünen. (Beu)

Lünen. Unter dem Motto "Auf die Plätze, fertig, Lünen..." ist eine Existenzgründerinitiative angelaufen, die der Verein "Pro Lünen" jetzt ins leben gerufen hat.

Das ehrgeizige Projekt zielt darauf ab, Unternehmensgründern den Weg in die Selbständigkeit zu erleichtern und neue Arbeitsplätze in unserer Stadt zu schaffen. Lünen soll zugleich als Existenzgründer-Stadt etabliert und auch an Universitäten beworben werden. Konkret beinhaltet die Existenzgründer-Initiative, dass im Technologiezentrum "Lüntec" in Brambauer vielfältige Dienstleistungen, Beratungsmöglichkeiten und freie Kapazitäten für Existenzgründer zur Verfügung gestellt werden. So ist z. B. vorgesehen, dass Jungunternehmer sich hier neben einem gemeinsamen Büro, auch den Telefon- oder Schreibservice oder auch nur Geschäftsadressen kostengünstig mieten können.

Daneben kann aber auch ein Mitarbeiterpotenzial, von der Sekretärin bis hin zum Unternehmens- oder Steuerberater, genutzt werden. Die Wirtschaftsförderung sowie die Firma G-Tec GmbH, die sich ab März im "Lüntec" ansiedeln wird, stehen den Existenzgründern dabei mit Rat und Tat hilfreich zur Seite, um ihnen ein "barrierefreies Gründen" zu ermöglichen und zugleich administrative Hemmschwellen abzunehmen. "Bis jetzt hat es diese besondere Dienstleistung in diesem Sinne nicht gegeben, das macht ihren Charme aus", sagte Michael Sponholz vom Wirtschaftsförderungszentrum "Lüntec".

Die neue Existenzgründer-Initiative von "Pro Lünen" soll auf Langfristigkeit angelegt sein. Geplant ist, dass in einem weiteren Schritt künftig ein eigener Investitionsfonds gegründet werden soll, um Kapital für Lüner Existenzgründer und Unternehmer zur Verfügung zu stellen.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Freitag, 20. Februar 2004

Pro Natur statt pro Gewerbe

Große Buchstaben in bunten Frühlingsfarben haben die Sprayer der Grünen Jugend auf die Heuballen gesprüht
Große Buchstaben in bunten Frühlingsfarben haben die Sprayer der Grünen Jugend auf die Heuballen gesprüht

LÜNEN/GROPPENBRUCH. "Das ist ein Hingucker", findet Sonja L. (16) und blickt zufrieden zu den bunten Heuballen hinüber.

"Auf jedem der neun eingeschweißten Ballen prangt ein großer Graffiti-Buchstabe, zusammengesetzt ergeben sie die eindeutige Botschaft "Pro Natur". Das Kunstwerk trägt die Handschrift von Sonja Lehmann und fünf "Jungs" der Grünen Jugend Dortmund und reiht sich in die bisherigen Protestaktionen gegen das geplante interkommunale Gewerbegebiet Groppenbruch an der Stadtgrenze zu Lünen ein. Bereits Mitte Januar hatten sich dort Landwirte und Mitglieder der Grünen getroffen, um ihren Unmut gegen das Vorhaben zu äußern (wir berichteten). Damals platzierten sie auf dem Acker an der Königsheide einen "Protest-Planwagen", vor dem seit gestern nun die mächtigen Heuballen (160 cm Durchmesser, 120 cm hoch) thronen.

Vertreter der Mengeder und der Lüner Grünen (Erika Roß und Detlef Weinbrenner) hatten die jugendliche Malaktion begleitet und finanziert. "Wir freuen uns, dass sich die Jugendlichen so engagieren", betonen Rita-Maria Schwalgin, Grünen-Fraktionssprecherin in der Bezirksvertretung Mengede, sowie Erika Roß und Detlef Weinbrenner.

Einen Nachmittag lang haben die jungen Sprayerin der Scheune von Bauer Bernhard Kampmann gewirbelt, der auch das Heu zur Verfügung gestellt hat. "Jeder Bauer sieht, dass dies eine gute Ackerfläche ist. Ich kann nicht verstehen, dass die zugebaut werden soll", kritisiert er.

Auch Heike M. (17) und Anne T. (17) von der Grünen Jugend Dortmund fanden sich gestern auf dem zugigen Acker ein, um die Protestaktion zu unterstützen: "Es gibt hier kaum noch Brachen, die Bauern bearbeiten können. Außerdem befindet sich in direkter Nähe ein Naturschutzgebiet. Andere Flächen bieten sich für ein Gewerbegebiet doch viel besser an", meinen die beiden und denken dabei an Gneisenau oder die Dortmunder Westfalenhütte.

Die ungewöhnlichen Heuballen werden auf dem Acker stehen bleiben und sollen Vorbeifahrende auf die Planung eines Gewerbegebiets aufmerksam machen. "Wir erwarten, dass die Politik umdenkt und kein Gewerbegebiet, sondern Pro Natur ausweist", so die jungen Grünen.

Dön

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Bericht: Westfälische Rundschau, Donnerstag, 26. Februar 2004

Projektgesellschaft wird vorbereitet

Gewerbegebiet Groppenbruch: Nun wird's ernst

Lünen. (ost-PL/bc) Wenn alles ganz ganz optimal läuft, könnte Lünen in etwa drei Jahren die ersten Ansiedlungen im Gewerbegebiet Groppenbruch feiern. Diese vorsichtige Prognose wagte gestern Wirtschaftsförderer Michael Sponholz. Grund für den Optimismus sind zwei konkrete Entscheidungen, die sich in den vergangenen Tagen ereignet haben.

So hat der Rat der Stadt Dortmund das "interkommunale Gewerbegebiet Groppenbruch" abgesegnet. Die 30 Hektar große Fläche wird nun im Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet (nicht als Gewerbe- und Industriegebiet) ausgewiesen.

Michael Sponholz: Projektgesellschaft in Vorbereitung.

Michael Sponholz: Projektgesellschaft in Vorbereitung.

Dieser Beschluss war Anlass für die Wirtschaftsförderer aus Lünen und Dortmund sowie für Vertreter der Stadt Lünen, sich in dieser Woche an einen Tisch zu setzen. Ziel: Gründung einer Projektgesellschaft zur Entwicklung des neuen Gewerbegebietes westlich von Brambauer. Viele Fragen müssen geklärt werden: Wer wird Gesellschafter dieser Gesellschaft - und wie hoch sind jeweils die Anteile? Kauft die neue Gesellschaft die Grundstücke, die sich zwar ausschließlich auf Dortmunder Stadtgebiet befinden, zum Teil aber der Stadt Lünen gehören? Wer trägt die Kosten? Und wie werden mögliche Einnahmen aus Gewerbesteuern aufgeteilt?

"Wir werden nun einen Vertrag entwerfen und uns in ungefähr vier Wochen wieder zusammensetzen", kündigte Sponholz an. Das Gelände sei - so nahe an der Autobahn - jedenfalls optimal zu vermarkten, meinte Sponholz.

Die Grünen im angrenzenden Stadtteil Mengede teilen seine Freude ganz und garnicht. Sie sind verschnupft, dass ausgerechnet ihre eigenen Parteifreunde mit der SPD im Dortmunder Rat für das Gewerbegebiet Groppenbruch gestimmt haben.

Um das zu verhindern, hatten Anwohner und Mengeder Grüne vehement protestiert. Ihr Argumente: Es gäbe auf dem Gelände seltene Tierarten. Außerdem sei die Lärmzunahme durch Autos und Lkw den Anwohnern nicht zuzumuten. "Unsere Gebäude sind doch dann keinen Pfifferling mehr wert", sagen die Bewohner der Königsheide. Die bezweifeln auch, dass ihre Straße der Verkehrsbelastung standhalten würde.

Rita-Maria Schwalgin, Grünen-Sprecherin in der Bezirksvertretung Mengede, sieht aber keinen Grund aufzugeben. "Im April ist ein Ratsbeschluss zur Offenlegung des neuen Flächennutzungsplanes zu erwarten", erklärte sie. Dann könnte noch Einspruch erhoben werden. Sie rechnet damit, dass davon auch Gebrauch gemacht werde, da schon jetzt zahlreiche Änderungswünsche vorliegen würden.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Montag, 1. März 2004

Salmen fordert Leitbild-Diskussion

Lünen. Ein neues Leitbild für Lünen fordert SPD-Bürgermeisterkandidat Dr. Rudolf Salmen. An diesem neuen Leitbild, das dann der Rahmen für politische Entscheidungen sein soll, könnte ein regelmäßiger "Lüner Dialog" mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung feilen.
> 1. und 2. Lokalseite

Neues Leitbild als Handlungsrahmen für Entscheidungen

Land fördert Konzeptstudie für Victoria 1/2

Lünen. Das Land NRW ist bereit, eine Konzeptstudie für die Entwicklung des ehemaligen Zechenstandortes Victoria 1/2 zu finanzieren. Diese Zusage gab Staatsminister Wolfram Kuschke am Samstag bei der "Zukunftswerkstatt Strukturpolitik", zu der SPD- Bürgermeisterkandidat Dr. Rudolf Salmen (Foto) zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung im LünTec-Zentrum begrüßte.

Dr. Rudolf Salmen

"Victoria 1/2 hat besondere Qualitäten und könnte zu einem Leitprojekt für Lünen werden", so Dr. Salmen. Die Konzeptstudie soll ermitteln, was städtebaulich und finanzwirtschaftlich möglich ist. "Wir haben dort auch die Chance, eine Topfläche für eine hochwertige Ansiedlung im Dienstleistungsbereich zu bekommen", so der Bürgermeisterkandidat weiter. Um eine solche Fläche dort über einen längeren Zeitraum vorzuhalten, seien Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern (Harpen AG und MGG) nötig. Heißt: Wie lässt sich das Vorhalten einer solche Fläche finanzieren?

Die Entwicklung der Victoria-Fläche ist ein Baustein in einem umfangreichen Thesenpapier zu einer "neuen Strukturpolitik", die Salmen für Lünen einfordert.

Auf große Zustimmung stieß sein Vorschlag, einen "Lüner Dialog" zu installieren. Regelmäßig alle zwei Monate sollen sich Vertreter der Stadt, der Unternehmensverbände, der Kammern, der Wirtschaftsförderung, der Gewerkschaften und der Agentur für Arbeit treffen, um über die Entwicklung Lünens und gemeinsame Aktivitäten zu sprechen.

Vorbild sei der "dortmunder dialog", aus dem heraus schon viele wichtige Impulse für die Entwicklung der Nachbarstadt gekommen seien.

Aus dem "Lüner Dialog", und auch da waren sich die Beteiligten einig, müsse sich ein so genannter "Lüner Konsens" entwickeln. Neben schnellen Erfolgen, wie sie zum Beispiel Unternehmer Dirk Hartmann fordert, "brauchen wir einen Masterplan für Lünen", erklärte Wolfram Kuschke.

Dies ist ein Leitbild, eine Zukunftsvision für die Lippestadt, an der sich politische Entscheidungen orientieren.

Dieter Hirsch
> 2. Lokalseite: Kompetenz...

Kompetenzzentrum Kreislaufwirtschaft

Salmen: Entsorgungsfachleute hier ausbilden

Lünen.
Um den Standort Lünen als "Zentrum der Kreislaufwirtschaft" zu stärken, sei der schnelle Aufbau eines "Kompetenzzentrums Kreislaufwirtschaft" in der Lippestadt nötig, so Dr. Rudolf Salmen. Initiatoren eines solchen Zentrums seien unter anderem die Stadt, der Kreis Unna und die Gruppe "Neue Industrie Lünen" (NIL). "In einem solchen Zentrum sollen Kreislaufwirtschaft und Umwelttechnologien gebündelt werden. Gleichzeitig soll es ein Ausbildungszentrum für die Entsorgungswirtschaft werden," erklärte der SPD-Bürgermeisterkandidat. Der erste Schritt zur Umsetzung dieses Projektes ist auch schon erfolgt: "Wir haben das Kompetenzzentrum als Projekt bei der Projekt Ruhr GmbH angemeldet", so Salmen. Ein weiterer wichtiger Baustein in Salmens Konzept für eine neue Strukturpolitik ist die Verbesserung der Einzelhandelssituation. "Wir brauchen dringend ein City-Management" forderte Salmen am Samstag im LünTec-Zentrum. "Ohne City-Manager gehen viele Chancen an uns vorbei." Für die südliche Fußgängerzone fordert Salmen die Umwandlung der Grünflächen am Kempf-Haus in Parkflächen. Die City solle durch eine verbesserte Beleuchtung, Witterungsschutz vor den Schaufenstern, einheitlichen Ladenöffnungszeiten und der Ansiedlung weiterer Kundenmagnete gestärkt werden. Das Alleinstellungsmerkmal "Die City an der Lippe" sollte durch Unterstützung des Programms der Lippefreunde genutzt werden.

hi

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Bericht: Lüner Anzeiger, Mittwoch, 3. März 2004

Victoria 1/2: Hier sollen tolle Projekte entstehen

Lünen. Die ehemalige Bergbau-Fläche Victoria 1/2 ist in den Mittelpunkt des politischen Interesses gerückt. Das stadtnahe Gelände, immerhin 40 Hektar groß, sei ideal für die Ansiedlung von Sport- und Wellnessstätten, Wohnungen und Dienstleistungen.

Sowohl CDU, als auch SPD und die Stadt traten in den letzten Tagen mit Plänen für Victoria 1/2 an die Öffentlichkeit. Nachdem das Designer Outlet Center (DOC) gestorben ist, konzentrieren sich nun die Planungen auf die riesige Brachfläche, die der Harpen AG und der Bergbautochter MGG gehört.

Hier könnten ein multifunktionales Fußballstadion entstehen, ein Wellness-Hotel und Wohnungen, sagt die CDU. Auch die Ansiedlung einer großen Behörde, einer Versicherung oder Fachhochschule stellt sie sich für das Bahnhofsnahe ehemalige Zechengelände vor. Pressesprecher Michael Zawisch sieht hier ein "Leuchtturmprojekt", das Lünen endlich wieder Strahlkraft nach innen und außen geben, aber auch der Innenstadt neue Kunden bringen soll. Großflächigen Einzelhandel schließt die CDU hier aus, um die City nicht zu schwächen. Für einen Sportplatz, der auch für andere Veranstaltungen genutzt werden kann, sieht Fraktionsvorsitzender Friedhelm Schroeter realistische Chancen, denn die Plätze Wüstenknapp, Triftenteich und Schützenhof sollen im Gegenzug verkauft werden. Dass der Boden auf dem Victoria Gelände teilweise belastet ist, müsse bei der Nutzung berücksichtigt werden.

"Hochwertige Dienstleistungen, Wohnungen, Gewerbe und Sport" will auch SPD-Bürgermeister-Kandidat Dr. Rudolf Salmen auf Victoria 1/2 ansiedeln. Sein Parteifreund, NRW-Minister Wolfram Kuschke, sicherte jetzt bei einem von Salmens Zukunfts-Workshops Gelder des Landes für eine Konzeptstudie für das ehemalige Zechengelände zu.

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Bericht: Lüner Anzeiger, Samstag, 10. März 2004

Gewerbepark meldet neuen Erfolg

Lünen. Das Wirtschaftsförderungszentrum Lünen meldet den nächsten Ansiedlungserfolg im Gewerbepark "Im Berge Ost". Die Atrium Enterprises GmbH hat ein Grundstück gekauft.

Auf der ca. 3200 Quadratmeter großen Fläche, sollen ein zweigeschossiges Bürogebäude und eine Lagerhalle mit ca. 1.400 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Baubeginn ist voraussichtlich im April. Umzug soll noch in diesem Jahr sein. Mit der Investition verbunden ist eine Verdopplung der Mitarbeiterzahl der Firma.

Atrium Enterprises ist ein Handelsunternehmen, das in Asien gefertigte Produkte aus den Bereichen Autozubehör, Werkzeug, Garten-, Sport- und Freizeitartikel hauptsächlich an den deutschen Handel vermarktet. Um sich von anderen Importeuren abzuheben, sind einige Artikel patentiert, sowie neue, eigene Produkte in der Entwicklung, die dann ganz oder teilweise am Standort Deutschland produziert werden sollen. Die Ware wird an namhafte Autozubehörfachmärkte, Bau- und Heimwerkermärkte, Versender und Discounter vermarktet. "Mit der Atrium Enterprises GmbH ist uns bereits die zweite Ansiedlung im Gewerbepark Im Berge Ost im neuen Jahr gelungen", so Michael Sponholz, Geschäftsführer des Wirtschaftsförderungszentrums. "Wir freuen uns, mit diesem Handelsunternehmen dem Dienstleistungssektor eine Facette hinzufügen zu können. Aufgrund der überaus dynamischen Entwicklung der Atrium Enterprises und der Aussicht auf weitere Expansion wurde von uns gleich ein großes Grundstück angeboten."

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Donnerstag, 11. März 2004

Baumreihen und Wanderweg

Ausschuss entscheidet über Maßnahmenpaket für das Mühlenbachtal

Über das Konzept zur Erhaltung und Entwicklung des Mühlenbachtales entscheidet die Politik jetzt im Stadtentwicklungsausschuss.
Über das Konzept zur Erhaltung und Entwicklung des Mühlenbachtales entscheidet die Politik jetzt im Stadtentwicklungsausschuss.

LÜNEN. Mit 15 konkreten Maßnahmen soll das Mühlenbachtal gemäß des Bürgerentscheids als Erholungsgebiet erhalten und entwickelt werden.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung soll am 23. März in einem Grundsatzbeschluss dem Gesamtkonzept grünes Licht geben. Eine Arbeitsgruppe der Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" und des Arbeitskreises Umwelt und Heimat hatte Vorschläge ausgearbeitet, die die Verwaltung zu einem Gesamtkonzept geformt hat. Die Umsetzung dieses Konzeptes, so erläuterte Jürgen Evert, würde 13 506 Euro kosten. Dass die Kosten so niedrig gehalten werden könnten, läge unter anderem daran, dass die BI, der Arbeitskreis und die Siedlergemeinschaften Hasenweg und Kelmbach sich aktiv an die Umsetzung der Pflanzmaßnahmen und der anschließenden Pflege beteiligen. Die Pflanzungen seien für Herbst/Winter 2004/2005 vorgesehen, die auf dem städtischen Grundstück geplante Obstwiese sollte nach Möglichkeit noch in diesem April gepflanzt werden, schlägt die Veraltung vor. Was ist im einzelnen geplant: Eine 30-Ebereschen-Baumreihe Im Siepen Nord; 14 Ebereschen Im Siepen Süd; Heckenpflanzung Lohnland über ca. 160 Meter in zwei Abschnitten; eine knapp 6000 qm große Obstwiese (Äpfel und Birnen), Abpflanzungen an der Brambauer Straße über insgesamt 660 Meter; Wanderweg zwischen Hof Meininghausen und Hof Brüggenmann mit Aussichtspunkt; naturnaher Umbau und Bepflanzung des Mühlenbaches, des Kelmbaches, des Kirchbruchgrabens und der Hahnebecke.

hi

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Freitag, 12. März 2004

Sponholz sieht Besserung

Lünen. Leer- und Stillstand in Technologiezentrum und Gründerzentrum? Wirtschaftsförderungs-Chef Sponholz sieht das anders: "In den nächsten Wochen werden wir mehrere hundert Quadratmeter neu vermieten."
> Aus Brambauer

Trotz mauer Momentaufnahme bei der Vermietung sieht Wirtschaftsförderer und LünTec-Geschäftsführer Michael Sponholz am Horizont bessere Zeiten: "In den nächsten Wochen werden wir mehrere hundert Quadratmeter neu vermieten." Foto: Oskar Neubauer
Trotz mauer Momentaufnahme bei der Vermietung sieht Wirtschaftsförderer und LünTec-Geschäftsführer Michael Sponholz am Horizont bessere Zeiten: "In den nächsten Wochen werden wir mehrere hundert Quadratmeter neu vermieten." Foto: Oskar Neubauer

Anlauf zum Aufschwung

Sponholz korrigiert Leerstände-Eindruck: "Vermieten bald mehrere hundert Quadratmeter"

BRAMBAUER. Den schlechten Eindruck des Beobachters von hoher Leerstandsquote im Gründerzentrum korrigiert Wirtschaftsförderer Sponholz mit einer guten Nachricht: "In den nächsten Wochen werden wir mehrere hundert Quadratmeter neu vermieten."

Keine Wasserstandsmeldungen über sich anbahnende Verträge wolle er aus dem Fenster rufen, stattdessen seien Geduld, Beharrungsvermögen und Optimismus das heilsamste Rezept.

Das erklärte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung, Michael Sponholz, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungszentrum GmbH (WZL) und der LünTec GmbH.

Beim Blick aufs große Ganze fährt Sponholz auf dem rosaroten Ticket blühender Aussichten: "Wir werden in Kürze in der Gesamtauslastung von Technologiezentrum und Gründerzentrum auf eine Belegungsrate von 70 Prozent kommen."

Und das Ufo? Noch steht es leer, döst Dauer-verwaist im Winterwind vor sich hin. Seit der Insolvenz der Werbeagentur P.G.P.A. im vergangenen Sommer sucht die Wirtschaftsförderung einen Mieter. Der konjunkturell rissige Rahmen erschwert die Akquise, verlangt einen langen Atem in der Vermietungsfrage.

"Auch beim Ufo haben wir guten Grund, mit Optimismus auf die Gespräche mit möglichen Mietern zu blicken", so Sponholz.

Michael Sponholz

Dass sich die hoch schwebende, Colani-Ei genannte Kugel nicht gerade jeder Klientel andiene, liege ja wohl auf der Hand, meinte Michael Sponholz (Foto), "aber wir müssen doch realistisch bleiben und sehen, welche Firmen-Struktur bisher im Ufo vertreten war."

Klartext: Zwei Werbeagenturen, die das Handtuch geworfen haben.

Kritikern, die sich an dem ihrer Meinung nach chronischen Missverhältnis von Flächenangebot und Flächennutzung in LünTec und Gründerzentrum reiben, macht Sponholz eine andere Rechnung auf: "Im Vergleich zu vor vier Jahren haben wir heute mehr Firmen im Haus, aber weniger vermietete Fläche. Der Trend geht zur Kleinteiligkeit. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass sowohl Gründerzentrum als auch Technologiezentrum in kurzer Zeit wieder eine respektable Belegung aufweisen."

Verträge in Sicht

Das von unserer Redaktion gestern bei einem Rundgang als auffällig leer empfundene Gründerzentrum sieht Sponholz aber alles andere als in der Kategorie Sorgenkinder gelandet.

Sponholz: "In den kommenden Wochen werden wir im Gründerzentrum mehrere Einzüge von neuen Mieterfirmen melden können. Aber ich halte es für wichtiger, Vollzug zu melden, als sich vorher in ständigen Ankündigungen und Wasserstandsmeldungen zu ergehen." Die Firma Soundcheck ist am 1. Februar aus dem Gründerzentrum ausgezogen. Neuer Firmensitz ist Bork, Harkortstraße 21.

Fast zeitgleich zog in die alten Soundcheck-Räume die Firma C-Tec ein. Deren sieben Mitarbeiter zählende Belegschaft arbeitet im Service für industrielle Werkstoffprüfung.

"Wir sind die Einzigen in Deutschland," so Holger Bombien von C-Tec, "die PipelineCrawler herstellen."

Das sind Spezialgeräte, mit denen per Röntgenstrahlen Pipelines ausgeleuchtet und Schweißnähte von innen untersucht werden.

Zu den Kunden zählen u.a. die Stadtwerke München und Rolls Royce, die sich bei C-Tec ihre besondere Technik zertifizieren lassen.

Die Lage sei blendend, die Nachfrage brumme, so Holger Bombien.

Allerdings unterliege das Geschäft dem Pendelschlag einer wellenartig verlaufenden Auftrags-Bewegung, hieß es bei C-Tec.

K

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Freitag, 12. März 2004

Politik einig: Fläche frei halten

Victoria 1/2: Ausschuss für Stadtentwicklung berät über Entwicklungsziele

Lünen. Die Entwicklung des ehemaligen Zechengeländes Victoria 1/2 soll durch einen Beschluss in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 23. März endgültig auf die Schienen gebracht werden.

Nach dem politischen Streit um die Erstgeburtsrechte an den Ideen in der vergangenen Woche (unsere Zeitung berichtete) geht es bei der Beschlussfassung zunächst um Grundsätzliches. Die Planungsabteilung der Verwaltung hat in ihrer Beschluß vorlage Entwicklungsziele für das Gelände formuliert.

Ein wesentliches Ziel sei laut Beschlussvorschlag der Verwaltung die "Vorhaltung einer Akquisitionsfläche für eine bedeutende Ansiedlung".

Völlig unstrittig ist bei Stadt und Politik, dass auf dem Gelände eine bestimmte Fläche frei gehalten werden soll, um dort ein so genanntes Leuchtturm- bzw. Leitprojekt anzusiedeln.

Dies könnte zum Beispiel, eine überregional bedeutende Freizeiteinrichtung oder eine Behörde sein. Das Zechengelände gehört der Harpen AG und der Montan Grundstücksgesellschaft. Die angedachte Optionsfläche läge auf dem Harpengelände - und die müssen vom "Vorhalten einer Optionsfläche" über mehrere Jahre überzeugt werden.

Weitere Entwicklungsziele für das alte Zechengelände sind Wohnungsbau, Gewerbeansiedlung und die Einrichtung einer flexibel nutzbaren Sportanlage. Auch darüber herrscht im Grundsatz Einigkeit. Das Bergamt hat es der Harpen AG zur Auflage gemacht, die Halden zu stabilisieren.

Zurzeit stellten sie mit ihrer zerfurchten Oberfläche eine interessante Landmarke dar, schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage.

Durch die notwendigen Sicherungsmaßnahmen werde die Halde ihren heutigen Ausdruck aber verlieren.

Dies sei aber eine Chance, ihr einen neuen, unverwechselbaren Ausdruck z.B. durch künstlerische Überformung zu geben.

hi

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Freitag, 12. März 2004

SPD fordert die Lidl-Ansiedlung

"Windkraft im Mühlenbachtal absurd"

Brambauer.
Die Lidl-Ansiedlung an der Waltroper Straße muss dringend umgesetzt werden. Diese Auffassung vertrat der SPD-Ortsverein in seiner Vorstandssitzung.

Vorsitzender Hans-Michael Haustein: "Auch weiterhin ist der Ortsverein der Meinung, dass dieses Projekt dringend der Umsetzung bedarf. Die Waltroper Strasse braucht diesen Anfahrtspunkt, damit umliegende Geschäfte davon profitieren können. Mögliche Risiken sollten auch unter Wirtschaftsförderungs-Aspekten gesehen werden." Provokante Frage in der Sitzung des Vorstands: "Hat die CDU den Bürgerwillen zum Mühlenbachtal eigentlich immer noch nicht akzeptiert?"

Damit zielte Haustein auf eine Äußerung des CDU-Fraktionssprechers, Michael Zawisch, ab, der das Mühlenbachtal als mögliches Vorranggebiet für Windkraftanlagen genannt hatte.

Bisher, so Haustein, hätten sich die Bündnisgrünen dazu noch nicht geäußert, was die SPD sehr verwundere.

Der Ortsverein führt im Stadtteil die Fragebogen-Aktion des SPD-Stadtverbandes durch. Dabei leisten auch die Rats- und Kreistagskandidaten Hausbesuche.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 13. März 2004

Stadt: Plus wäre ein Minus

Ein Lebensmittelmarkt an der Zechenstraße soll per Planänderung vereitelt werden

BRAMBAUER. Der Lebensmittel-Discounter Plus prüft den Standort Zechenstraße für einen 700 qm großen Frischemarkt. Die Stadt sieht Plus an dieser Stelle als ein Minus an. Sie will das Vorhaben verhindern.


Schlechte Karten für den Mühlheimer Discounter Plus, der den Standort Zechenstraße (oben mitte) prüft. Industrie- und Handelskammer und die Stadt Lünen sprechen sich gegen einen Lebensmittelmarkt im Industrie- und Gewerbegebiet aus. Foto: Oskar Neubauer
Schlechte Karten für den Mühlheimer Discounter Plus, der den Standort Zechenstraße (oben mitte) prüft. Industrie- und Handelskammer und die Stadt Lünen sprechen sich gegen einen Lebensmittelmarkt im Industrie- und Gewerbegebiet aus. Foto: Oskar Neubauer

Plus-Konzernsprecherin, Jutta Meister (Mülheim), erklärte auf Anfrage dieser Zeitung, "dass wir im Zuge unserer Landes weiten. auch auf Lünen ausgedehnten Standort-Suche für neue Märkte, auch den Handelsplatz Zechenstraße in Brambauer prüfen."

Das Grundstück sei Plus von dem Eigentümer angeboten worden. Der Anbieter habe Plus signalisiert, für eine Ansiedlung des Discounters eine Tennishalle im Sportpark abreißen zu lassen. Vor Jahren schon hatte die Stadt einen Lebensmittelmarkt an dieser Stelle mit Hinweis auf den Schutz des innerörtlichen Handels abgeblockt.

Jetzt gelangte ein aktueller Antrag des Grundeigentümers auf den Tisch der städtischen Planer.

Mit einer Änderung des Bebauungsplanes "Minister Achenbach I/II" will die Stadt das Vorhaben vereiteln. Plus in Mühlheim wollte keine Stellungnahme abgeben zu den Vorbehalten der Stadt Lünen gegen eine Ansiedlung an der Zechenstraße.

"Wir sind noch in der Prüfphase für diesen Standort", sagte Plus-Sprecherin, Jutta Meister.

Die Stadt verweist im Zusammenhang mit ihrer ablehnenden Position auf den städtebaulichen Rahmenplan für die Ortsmitte Brambauers und das Einzelhandels-Gutachten von Econ Consult.

Darin waren die Gutachter zu dem Schluss gelangt, dass das Nebenzentrum Brambauer seine Versorgungsfunktion derzeit gut erfülle und vor Fehlentwicklungen geschützt werden müsse.

Die Industrie- und Handelskammer Dortmund hatte mehrfach darauf hingewiesen, das Gewerbegebiet konsequent mit dem Ziel zu überplanen, "unerwünschte Einzelhandelsnutzungen auszuschließen."

Wie die Stadt in ihrer Tischvorlage für die Sitzung im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr (23. März) u.a. schreibt, laufe derzeit ein Anhörungsverfahren.

Der Antragsteller (Grundeigentümer der für Plus infrage kommenden Fläche) habe Nachbesserungen angekündigt.

Dazu die Stadt: "Um dieses Vorhaben, das den städtebaulichen Zielen des Gewerbe- und Industriegebietes Achenbach ebenso widerspricht, wie der notwendigen Stärkung des Stadtteilzentrums an der Waltroper Straße, verhindern zu können, ist die Änderung des Bebauungsplanes nötig."

k

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 20. März 2004

Ziel: An Planung beteiligen

Arbeitskreis Umwelt und Heimat bestätigte Vorstand im Amt

Der wiedergewählte Vorstand des Arbeitskreises für Umwelt und Heimat (v.l.): Manfred Boblitz, Manfred Scholl, Karl-Heinz Hagemeier, Bärbel Maczkowski, Klaus Papius und Hans-Georg Hamelmann. Foto: Silvia Nalazek
Der wiedergewählte Vorstand des Arbeitskreises für Umwelt und Heimat (v.l.): Manfred Boblitz, Manfred Scholl, Karl-Heinz Hagemeier, Bärbel Maczkowski, Klaus Papius und Hans-Georg Hamelmann. Foto: Silvia Nalazek

LÜNEN. Entschlusskraft auf der ganzen Linie bestimmt auch in diesem Jahr das Bild des Arbeitskreises für Umwelt und Heimat.

Auf der Jahreshauptversammlung bestätigten die Mitglieder einstimmig den gesamten Vorstand. Manfred Scholz bleibt für weitere zwei Jahre Vorsitzender des Vereins. Vertreten wird er von Klaus Papius und Hans-Georg Hamelmann. Als Schriftführerin wurde Bärbel Maczkowski wiedergewählt. Stellvertreter ist Manfred Boblitz. Die Aufgaben des Kassierers liegen bei Karl-Heinz Hagemeier und seiner Vertreterin Kirsten Freiberg.

Das letzte Jahr des Arbeitskreises gestaltete sich als arbeitsintensiv. Stellungnahmen zu Gewerbe- und Industrieansiedlungen, Bau- und Straßenplanungen gehörten zu den vornehmlichen Aufgaben, mit dem Ziel umweltverträgliche Lösungen zu erreichen. In politischer Diskussion steht momentan wieder obenan, aus Landschaftsschutzgebieten und Freiraumflächen Bauareale zu schaffen. Der Arbeitskreis vertritt die Meinung, dass Lünen angesichts großer ungenutzter und brachliegender Gewerbe- und Industrieflächen keine weiteren Bauflächen benötige und schon gar nicht in Landschaftsschutzgebieten. Es sei wichtig, den Bestand an freien Flächen ökologisch zu optimieren und zu' erweitern. Die Arbeitsgruppe lege Wert auf eine kritische Hinterfragung hinsichtlich der Notwendigkeit neuer Bauflächen. Als erfolgreicher Meilenstein in der Arbeit des Vereins kann der gewonnene Bürgerentscheid "Stoppt den Landschaftsfraß" gewertet werden. Die geplante Wohnbebauung am Beisenkamp und eine Straße entlang des Lippedeiches gab erneut den Anstoß für eine weitere Bürgerinitiative, die sich entschlossen gegen eine Bebauung im Hochwasserschutzgebiet stellt. In der Beteiligung an öffentlichen Planverfahren und der Aufklärung Lüner Bürger sieht der Arbeitskreis u.a. seine Zielsetzungen.

Im Jahresprogramm sind folgende Termine vorzumerken: am 17. April unternehmen die Mitglieder mit Klaus Papius eine Vogelstimmenwanderung. Treffpunkt ist um 9 Uhr am Kommunalfriedhof. Eine weitere Veranstaltung dieser Art gibt es am 15. Mai. Dann geht es um 9 Uhr vom Theaterparkplatz los. Am 16. Mai erkunden die Mitglieder mit Bernd Margenburg die Welt der heimischen Orchideen. Start ist um 10 Uhr in Bergkamen-Heil an der nördlichen Lippestraße, hinter der Feuerwehr. Einen gemütlichen Nachmittag verbringen die Mitglieder am 5. Juni ab 15 Uhr im SGV-Heim in Netteberge. Und am 9. Oktober beginnt um 14 Uhr das Apfelfest am Bio-Garten in Brambauer, Hasenweg 2.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Montag, 22. März 2004

Trotz Böen von vorn: Plus prüft weiter

Stadt will Ansiedlung ausbremsen

Das Gewerbegebiet Achenbach soll nicht für eine Plus-Ansiedlung frei gegeben werden (oben rechts.) Foto: Oskar Neubauer

Das Gewerbegebiet Achenbach soll nicht für eine Plus-Ansiedlung frei gegeben werden (oben rechts.) Foto: Oskar Neubauer

Brambauer. Der Lebensmittel-Discounter Plus (Mülheim) hält trotz des Widerstands der Verwaltung gegen einen Lebensmittelmarkt von ca. 700 qm an der Zechenstraße an der laufenden Standort-Analyse fest.

Wie aus der Presseabteilung von Plus in Mülheim zu erfahren war, will das Unternehmen weiter den Markt sondieren und die Rentabilitäts-Chancen in Brambauer untersuchen.

Dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr liegt in seiner morgigen Sitzung eine Tischvorlage vor, mit der die Verwaltung über eine 2. Änderung des Bebauungsplanes "Minister Achenbach" einen Plus-Markt an der Zechenstraße, wie vom Konzern erwogen, verhindern will (wir berichteten).

"Mit dem Ziel", wie es in der Vorlage heißt, "den Ausschluss von Einzelhandel auch unterhalb der Vermutungsregel des Bundesbaugesetzes auf alle Gewerbeflächen innerhalb des gesamten Bebauungsplanes auszudehnen".

Die Änderung des Bebauungsplanes betrifft zwei Teilflächen an der Zechenstraße und an der Flöz-Sonnenschein-Straße.

Wie Plus in Mülheim auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, sei dem Konzern die Fläche für einen Supermarkt von dem Brambauer Grundstückseigentümer offeriert worden.

Dessen Signale gingen so weit, das er sich einverstanden erklärt hatte, eine Tennishalle im Sportpark im Falle einer Plus-Ansiedlung abreißen zu lassen, um Platz zu schaffen.

Die Sitzung des Ausschusses beginnt am Dienstag um 17 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses.

k

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Leserbrief: Ruhr Nachrichten, Dienstag, 23. März 2004

SPD-Schlingern macht schwindelig

Zum Artikel: "SPD: Windräder denkbar an Hönninghauser Straße" (Ausgabe vom 19.3.) erreichte uns dieser Leserbrief:

Wer soll da noch durchblicken?

Die in regelmäßigen Abständen veröffentlichten Positionen führender SPD-Politiker zum Thema Windkraftzone verdeutlichen ein solch starkes Schlingern der SPD, dass es einem beim Versuch, die Gedankengänge nachzuvollziehen, schwindelig wird.

Vor gerade einmal einer Woche kanzelte Michael Haustein, Ortsvereinschef aus Brambauer, die CDU wegen ihres Vorschlags, eine Windkraftzone im Mühlenbachtal einzurichten völlig zurecht mit der Begründung ab, es handele sich beim Mühlenbachtal um ein Landschaftsschutzgebiet und die CDU habe offensichtlich immer noch nicht begriffen, dass die Lüner Bürger und Bürgerinnen sich mittels des Bürgerentscheids für den Erhalt der Landschaftsschutzgebiete ausgesprochen haben.

Beim jetzigen Vorschlag der SPD, eine Windkraftzone in "Hönninghausen" einzurichten, handelt es sich um das Landschaftsschutzgebiet Wethmarheide-Ost im Übergang zur Brechtener Niederung, ganz in der Nähe der Napoleonsbuche. Ja was denn jetzt?

Hat die SPD ebenfalls immer noch nicht begriffen, was ein Landschaftsschutzgebiet ist?

Gab es beim Bürgerentscheid einen Unterschied zwischen dem Landschaftsschutzgebiet rechts und dem Landschaftsschutzgebiet links der B 54?

Für die SPD zur Erinnerung: der Bürgerentscheid bezog sich auf die Landschaftsschutzgebiete Welschenkamp, Mühlenbachtal, Wethmarheide-Ost und Brechtener Niederung.

Alle vier wollten die Lüner Bürgerinnen und Bürger erhalten wissen.

Was bedeutet jetzt also der SPD- Vorschlag: auch die SPD will den Bürgerwillen ignorieren.

D. W.
Hüttenallee

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Leserbrief: Ruhr Nachrichten, Dienstag, 23. März 2004

Hält man Bürger für vergesslich?

Auch dieser Leser greift das Thema Windkraft auf:

Lünen braucht ein "Leuchtturm-Projekt", so konnte der geneigte Leser der örtlichen Presse entnehmen. Das müssen auch einige unserer Lokalpolitiker gelesen und dabei sofort einen Wald von in der Sonne leuchtender Windkraftanlagen vor Augen gehabt haben.

Dumm ist nur, niemand will die Dinger direkt vor der Nase haben. Deshalb soll jetzt außerhalb der Stadt ein so genanntes Vorranggebiet ausgewiesen werden, um einen unkontrollierten Wild wuchs dieser Anlagen zu verhindern.

Nachdem der SPD-Arbeitskreis für Stadtentwicklung mit seinen Vorstellungen diesbezüglich bei den Bürgern in Niederaden schon auf wenig Gegenliebe gestoßen ist, wurde jetzt flugs eine neue Alternative aus dem Ärmel gezaubert: Windkraftanlagen im Landschaftsschutzgebiet entlang der Hönninghauser Straße. Doch auch hier sind Windräder nicht erwünscht, siehe auch das Gutachten vom KVR. Die ganze Vorgehensweise riecht schon wieder verdächtig nach dem chaotischen hin und her anlässlich der Ausweisung neuer Gewerbegebiete im Jahr vor dem Bürgerentscheid.

Ist es denn tatsächlich möglich, dass man seitens SPD und CDU (Windkraftanlagen im Mühlenbachtal) über ein derart ausgeprägtes politisches Kurzzeitgedächtnis verfügt oder hält man nur uns Bürger für entsprechend vergesslich?

Angesichts dieses Verhaltens fällt mir nur folgender Spruch ein: Leute, die zu nichts fähig sind, sind zu allem fähig. (Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen sind rein zufällig)

B. L.
Hönninghauser Str.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Dienstag, 23. März 2004

Victoria 1/2 zeitnah entwickeln

Machbarkeitsstudie

Lünen.
Die CDU-Fraktion hält die von der SPD ins Spiel gebrachte "Konzeptstudie" für das ehemalige Zechengelände Victoria 1/2 nicht für den richtigen Weg. Eine ergebnisoffene Studie ohne Vorgaben zu erarbeiten, hieße nicht nur Stillstand, sondern Rückschritt auf ein Null-Niveau, schreibt die CDU in einem Antrag für die Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss am heutigen Dienstag (23.3.; 17 Uhr im Sitzungssaal 1 des Rathauses).

Die CDU-Fraktion will eine Machbarkeitsstudie für Victoria 1/2 mit einer zeitnahen Umsetzung. Dabei ständen die Eckpfeiler schon fest: Wohnen, Gewerbe und Sportanlage für Schul- und Vereinssport.

Ein zusätzliches Projekt soll auf seine Realisierbarkeit (Nachfrage, Flächenbedarf, Zentrenbedeutung) in die Untersuchung einbezogen werden.

"Hinsichtlich der Frage eines Leuchtturmprojektes als i-Tüpfelchen auf die Entwicklung scheint jedoch die Beurteilung der Marktchancen und des Raumbedarfs nicht abschließend und ausreichend beurteilt", so die CDU in ihrer Antragsbegründung.

In die Erarbeitung dieser Machbarkeitsstudie sollen die Grundstückseigentümer (Harpen AG und Montan Grundstücksgesellschaft) einbezogen werden.

Die CDU beantragt im heutigen Ausschuss, die Verwaltung mit der Erstellung dieser Machbarkeitsstudie zu beauftragen.

Gleichzeitig soll die Verwaltung einen Förderantrag beim Land oder einem anderen Fördergeber stellen.

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Leserbrief: Lüner Anzeiger, Mittwoch, 24. März 2004

"Bürgerwillen respektieren"

Die "Siedlergemeinschaft Kelmbach", die Siedlergemeinschaft "Hasenweg" und zahlreiche Anwohner der Hönninghauser Strasse protestieren gemeinsam gegen die Errichtung von Windenergieanlagen in Landschaftsschutzgebieten. Sie schreiben u. a.:

"Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass einige Lokalpolitiker immer noch den Bürgerentscheid ignorieren bzw. die erlittene Niederlage nicht akzeptieren und den daraus resultierenden Bürgerwillen respektieren. (...)

Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass einige Lokalpolitiker immer noch den Bürgerentscheid ignorieren bzw. die erlittene Niederlage nicht akzeptieren und den daraus resultierenden Bürgerwillen respektieren. (...)

Einerseits soll das "Mühlenbachtal" durch einen konkreten Maßnahmenkatalog attraktiver gestaltet werden und eine finanzielle Investition in Höhe von 13.503 Euro getätigt werden. Andererseits soll das Landschaftsschutzgebiet als Standort für Windkraftanlagen missbraucht und verunstaltet werden."

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Mittwoch, 24. März 2004

Neue Straße zum LünTec

Lünen. Das Technologiezentrum LünTec soll durch Verlängerung der Straße Am Brambusch besser erschlossen, der Gewerbepark Im Berge Ost in Ufo-Gewerbepark umbenannt werden. Diese Vorschläge des LünTec-Fördervereins möchte die CDU umsetzen.
> 1. Lokalseite

"Ufo-Gewerbepark" und neue Straße zum LünTec

Lünen. Der Gewerbepark Im Berge Ost soll den Namen "Ufo-Gewerbepark" erhalten und das Technologiezentrum LünTec durch Verlängerung der Straße "Am Brambusch", die dann "Ufo-Straße" heißen soll, besser erschlossen werden. Diese beiden Vorschläge des Fördervereins LünTec macht sich die CDU zu Eigen und möchte sie umsetzen. Das kündigten Ratsmitglied Wolfgang Miehle, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderung und Bürgermeisterkandidatin Annette Droege-Middel gestern an.

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> 3. Lokalseite: Mehr Akzeptanz für Industrie

Mehr Akzeptanz für Industrie

CDU: Thema Wirtschaftsförderung geht von Miehle auf Annette Droege-Middel über

LÜNEN. Das Bekenntnis zur Industrie ist nach Ansicht der CDU für Lünen und seine Bewohner eine (Über-) Lebensfrage.


"Wir müssen uns noch mehr um die Zustimmung der Bürger zur Industrie bemühen. Wir müssen einen Weg finden, ihnen klar zu machen, dass auch die persönliche Existenz der Bürger davon abhängt, dass der Industrie-Standort erhalten bleibt", erklärte gestern Wolfgang Miehle (Foto), Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH (WZL) und seit vielen Jahren der Experte für Wirtschaft und Finanzen der CDU.

Wolfgang Miehle Wolfgang Miehle

Eine teilindustrielle Nutzung, so Miehle, müsse unbedingt auch für das interkommunale Gewerbegebiet Groppenbruch mit Dortmund durchgesetzt werden, nicht im Sinne rauchender Schlote, sondern mit der Möglichkeit, dass Waren Tag und Nacht an- und ausgeliefert und die entsprechenden Verkehrsströme bewältigt werden könnten.

CDU-Bürgermeisterkandidatin Annette Droege-Middel (Foto), die nach der Kommunalwahl endgültig das Kompetenzfeld Wirtschaftsförderung von Miehle übernimmt, rechnete vor, dass Lünen seit 1980 ca. 11 000 Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe verloren, aber nur etwa 6000 im Bereich Dienstleistungen hinzu gewonnen habe. Unter dem Strich stehe ein Verlust von 5000 Arbeitsplätzen.

Wirtschaftsförderung müsse daher unverändert höchste Priorität haben - durch Bestandspflege, Ansiedlungswerbung und Gründungsunterstützung.

Annette Droege-Middel

Annette Droege-Middel forderte die seit langem geplante Verwirklichung des Kompetenz-Zentrums Kreislaufwirtschaft- und Umwelttechnik mit entsprechender Unterstützung des Kreises Unna.

Um die Förderung von Handel, Tourismus und Gesundheitsdienstleistungen will sich Annette Droege-Middel kümmern, die Idee eines City-Managers neu beleben. Wolfgang Miehle bezeichnete im Rückblick die Gründung der Wirtschaftsförderung als eigenständige Gesellschaft als "außerordentlich wichtig", um Hemmschwellen für Unternehmen abzubauen. Zwischen 1999 und 2003 habe WZL 63000 qm Fläche selbst verkauft, beim Verkauf von weiteren 110000 qm Hilfestellung geleistet und dadurch 1059 Arbeitsplätze neu geschaffen oder gesichert.

Der Gewerbepark Im Berge Ost (künftig Ufo-Gewerbepark?) werde in einigen Jahren ausverkauft sein, im Gewerbegebiet Achenbach gelte es günstigere Konditionen für Unternehmen zu schaffen. Weiterer Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung werde sein, nicht mehr genutzte Bahnflächen für Gewerbe zu aktivieren.

Peter Fiedler

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 27. März 2004

Klare Antworten gefordert

Lünen. Die Bürgerinitiativen und der Arbeitskreis Umwelt und Heimat haben den Parteien und Bürgermeisterkandidaten zur Kommunalwahl wieder "Wahlprüfsteine" vorgelegt. Das sind Fragen zur künftigen Flächenpolitik, die mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden sollen.
> 1. Lokalseite

Klare Positionen gefordert

Bürgerinitiativen und Arbeitskreis legen Parteien und Kandidaten Wahlprüfsteine vor

LÜNEN. Auf ihrem Sprung ins Rathaus müssen die Parteien und Bürgermeisterkandidaten vor der Kommunalwahl im September wieder "Wahlprüfsteine" wegräumen.


Die haben die Bürgerinitiative (BI) "Stoppt den Landschaftsfraß" , die BI Deichstraße und der Arbeitskreis (AK) Umwelt und Heimat den Kandidaten in den Weg gerollt.

"Das machen wir jetzt seit 20 Jahren vor jeder Wahl", so AK-Vorsitzender Manfred Scholz.

"Viele Problembereiche haben schon damals bestanden. Das Umweltbewusstsein bei vielen Entscheidungsträgern hat sich seitdem leider nicht geändert", kritisieren die Organisatoren nach einem Blick in die ersten Wahlprüfsteine von 1984.

"Wahlprüfsteine 2004" das sind 24 Fragen - zum Teil mit Ergänzungsfragen erweitert - zur künftigen Flächenpolitik der Parteien. Themen wie Wohnbebauung, Gewerbegebiet, Planung von Straßen, Natur- und Schutzgebieten brennen den Initiativen und dem Arbeitskreis am meisten unter den Nägeln.

Die Fragen, die den Parteien und Bürgermeisterkandidaten mittlerweile vorliegen, sollten nur mit "ja" oder "nein" beantwortet werden, auch wenn dies angesichts der Komplexität der Fragen nicht einfach sein werde, gestand Oliver Danne (BI "Stoppt den Landschaftsfraß") zu. "Aber wir wollen klare Positionen hören", ergänzen Eckhard Kneisel (AK Umwelt und Heimat) und Detlev Guth (BI Deichstraße).

Beispiele: "Die Nachverdichtung bestehender Baugebiete, die Baulückenschließung, der Dachgeschossausbau sowie die Wiedernutzung von Brachflächen hat für uns Vorrang vor der Bebauung des Freiraumes. Werden Sie unter diesem Aspekt dafür eintreten, die Darstellung von Wohnbauflächen im Flächennutzungsplan deutlich zu beschränken? Ja oder nein. Für uns hat die Reaktivierung von Altflächen Vorrang vor der Inanspruchnahme von Freiraum. Werden Sie den Bereich Stummhafen zusammen mit der Stadt Waltrop vorrangig als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln?"

Die Fragebögen mit den Antworten, die die Initiatoren bis zum 15. April zurückerbitten, werden analysiert und dann den Mitgliedern unkommentiert zur Verfügung gestellt.

Dieter Hirsch

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 3. April 2004

Bank und Tische: Übergabe

Mühlenbachtal

Lünen. Eine Bank im Mühlenbachtal spenden die Bürgerinitiative Stoppt den Landschaftsfraß und der Arbeitskreis Umwelt und Heimat. Am heutigen Samstag, 3. April, wird die Bank um 17 Uhr "Am Siepen" präsentiert, zu finden vorbei am Hof von Ingbert Kersebohm, Richtung "Im Heitbruch" gleich hinter dem Bach am Rande des kleines Waldes.

Neben der 5,50 Meter langen Bank gibt es dort auch zwei Tische, um Rast zu machen. Beide Spendergruppen sind mit Schildern verewigt. Die Bankanlage ist zum Selbstkostenpreis von der Umwelthaus GmbH erstellt worden. Heute um 17 Uhr wird sie feuchtfröhlich der Öffentlichkeit übergeben.

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Leserbrief: Lüner Anzeiger, Mittwoch, 7. April 2004

"Gewerbeflächen stehen leer"

Lünen. Oliver Danne, Im Hasener 1, nimmt Stellung zum Thema Gewerbegebiete:

"Es ist kaum zu glauben, dass die frisch gekürte Bürgermeisterkandidatin der CDU beim Treffen mit Lüner Unternehmen trotz des massiven Leerstands in den bestehenden Gewerbeflächen und des gleichzeitig bestehenden Vorrats an Gewerbeflächen in Lünen feststellt, das der Vorrat an Gewerbeflächen in Lünen zur Neige geht.

Sie spricht davon, dass Lünen dringend neue Gewerbeflächen benötige! Dabei hat der Leiter des Referats Wirtschaftsförderung der Stadt Selm erst am 03.03.2004 festgestellt, dass die Nachfrage nach Gewerbeflächen nicht groß sei und alle Kommunen im Kreis davon betroffen sind.

In Recklinghausen ist das 40 ha große Gewerbegebiet RE-Ortloh unmittelbar an der A2 mit Fördermitteln (der Steuerzahler) errichtet worden und seit mehreren Jahren am Markt. Seit der Errichtung bis heute hat es nicht eine einzige Ansiedlung gegeben. (...)

Es ist daher völlig unverständlich, dass gerade nach der Diskussion im Rahmen des Bürgerentscheids immer noch diese völlig veralteten Behauptungen aufgestellt werden. Das in den GEP eingetragene Gewerbegebiet Groppenbruch soll nun nach Aussagen der Wirtschaftsförderung in Lünen schnellstmöglich errichtet und besiedelt werden, was im krassen Gegensatz zu den Äußerungen genau dieser Wirtschaftsförderungsgesellschaft vor dem Bürgerentscheid steht, bei denen hier von einer langfristigen Vorratsfläche gesprochen wurde.

An der Realität völlig vorbei gehende Äußerungen und Fehlbehauptungen tragen in keinster Weise dazu bei, ernsthaft an einer bürgernahen Politik arbeiten zu wollen und lassen vielmehr die Vermutung aufkommen, dass bei eiliger Entwicklung des Gewerbegebietes Groppenbruch wohl eher die dabei zu besetzenden lukrativen Gesellschaftsposten von Interesse sind."

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Donnerstag, 29. April 2004

Freiflächen für Gewerbe denkbar

Stodollicks Position

Lünen. Für Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick sind die Flächen Welschenkamp und Wethmarheide-Ost theoretisch nach wie vor als Gewerbeflächen denkbar.

Das geht indirekt aus seiner Antwort auf den Fragenkatalog "Wahlprüfsteine 2004" des Arbeitskreises für Umwelt und Heimat, der Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" und der Bürgerinitiative "Deichstraße" hervor.

"Ich respektiere den Bürgerentscheid, bleibe aber bei meiner Auffassung, dass nicht vom Bürgerentscheid erfasste Flächen weiterhin zur Entwicklung von Gewerbestandorten in der Diskussion bleiben müssen", teilte Stodollick den Initiativen mit. Deren Auffassung ist bekanntlich, dass seit dem Bürgerentscheid vom Februar 2003 nicht nur Mühlenbachtal und Brechtener Niederung, sondern auch Wethmarheide-Ost und Welschenkamp für Gewerbe tabu sind.

Stodollick dankt den Initiativen für ihr Engagement und schreibt zu seinen Grundsatzpositionen u.a.: "Ich trete dafür ein, dass die interkommunale Zusammenarbeit im Bemühen, neue Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region zu gewinnen, vorhandene Flächenpotentiale optimal zu nutzen und zugleich den Freiraum zu schonen, jederzeit zu fördern und zu stärken ist. Nicht zu verkennen ist allerdings, dass sich die Städte in einer Wettbewerbssituation befinden und jede Kommune ein individuelles Interesse daran hat, die eigene Wirtschaftskraft zur Sicherung der kommunalen Leistungen und des Angebotes für ihre Bürgerinnen und Bürger zu erhalten und zu fördern (...).

Ich halte die Festlegungen in einzelnen Themenbereichen auf Jahre hinaus für nicht zielführend. Meiner Meinung nach sind vielmehr ständige Abwägungsprozesse bei allen Entscheidungen mit Folgewirkungen für die Zukunft nicht nur folgerichtig, sondern auch unentbehrlich."

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Freitag, 14. Mai 2004

Das Tal ist über den Berg

Mühlenbachtal: Arbeitskreis Umwelt und Heimat erntet erste Aufwertungserfolge

Gestern noch politischer Zankapfel, mittlerweile jedermanns Liebling und Paradiesapfel: Das Mühlenbachtal, da mit einem Aufwertungs-Programm zu noch üppigerer ökologischer Blüte geführt werden soll. Foto: Oskar Neubauer
Gestern noch politischer Zankapfel, mittlerweile jedermanns Liebling und Paradiesapfel: Das Mühlenbachtal, da mit einem Aufwertungs-Programm zu noch üppigerer ökologischer Blüte geführt werden soll. Foto: Oskar Neubauer

BRAMBAUER. Vom politischen Zank-, zum allseits gehätschelten Paradiesapfel: Das Mühlenbachtal, durch Bürgerentscheid dem Zugriff von Gewerbe entzogen, kommt aus Sicht des Arbeitskreises Umwelt und Heimat immer üppiger auf einen grünen Zweig.

Das bestätigte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung der auch für das Mühlenbachtal zuständige Landschaftswächter und 2. Vorsitzende im Arbeitskreis Umwelt und Heimat, Klaus Papius.

"Im Herbst wollen wir auf ca. 5000 qm einen Obstbaum-Hain mit ca. 30 Hochstamm-Obstsorten im Mühlenbachtal anpflanzen. Wir hoffen, dass bis dahin die Liegenschaftsverhandlungen zwischen Stadt Lünen und dem betreffenden Landwirt, dem die Fläche gehört, abgeschlossen sein werden", erklärte Klaus Papius.

Das ursprünglich für den Obstanbau ins Auge gefasste Areal hat die Stadt als Flächenausgleich an einen Landwirt im Mühlenbachtal als Ersatz für die vom Regenrückhaltebecken in Anspruch genommene Fläche abgetreten. Der Arbeitskreis Umwelt und Heimat geht davon aus, dass die erhofften 30 Obstbäume vom Kreis Unna (Landschaftsbehörde) angeschafft werden.

Das politisch beschlossene "Entwicklungskonzept zur Aufwertung des Landschafts- und Erholungsraums Mühlenbachtal" kann wegen des freiwilligen Engagements des Arbeitskreises Umwelt und Heimat und der Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" kostengünstig verwirklicht werden.

Wie Manfred Scholz, Vorsitzender im Arbeitskreis gestern auf Anfrage sagte, stünden ca. 10 000 Euro von der Stadt für die entsprechenden Maßnahmen zur Verfügung.

Scholz: "Wenn eine Firma mit den ausführenden Arbeiten beauftragt würde, würde das ganze Programm um ein Zigfaches teurer."

Auch Vorsitzender Manfred Scholz ist mit dem bisher geleisteten Ergebnis der Aufwertungskampagne im Mühlenbachtal zufrieden.

Sein Vize, Klaus Papius, ging mit uns die Liste der festgelegten Aufwertungs-Schritte durch. So müsse noch zur Anpflanzung von Baumreihen entlang der Straße im Siepen ein etwa vier Meter breiter Streifen von dem betreffenden Grundbesitzer erworben werden. Papius: "Die Liegenschaftler der Stadt wollen in Kürze entsprechende Gespräche mit dem Landwirt führen."

Bei der geplanten ergänzenden Heckenstruktur zwischen Grünland und Acker sei bereits eine Einigung mit dem privaten Grundeigentümer erzielt worden.

Klaus Papius: Es geht voran...

Klaus Papius: Es geht voran...
 

Was den Netzanschluss im Wanderwegesystem zwischen Meininghausen und Hof Brüggmann angeht, so Klaus Papius, müsse ein Weg nach Süden weitergeführt werden, der, um das Gehöft von Bauer Wiese-Gosselke nicht zu kreuzen, seitlich am Hof vorbei trassiert werden soll.

Die Vorschläge zur ökologischen Aufwertung des Mühlenbachtals stammen vom Arbeitskreis Umwelt und Heimat und der Bürgerinitiative. Beide arbeiten, fast brüderlich, an dem gemeinsamenZiel: Das Mühlenbachtal als Paradiesapfel der Naherholung, als Frischlauft-Schaufel und Pantoffelgrün nachhaltig aufzuwerten.

k

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Freitag, 9. Juli 2004

Mengeder Grüne: Kein Industrieareal Groppenbruch

Aktion "Stoppt die Flächenfresser"

Brambauer. Mit der Aktion "Stoppt die Flächenfresser", die am kommenden Dienstag (13.7.) stattfindet, greifen die Bündnisgrünen aus Dortmund-Mengede ein Schwerpunktthema auf, mit dem sich der Ortsverband bereits seit längerem auseinander setzt und sich wohl auch noch in Zukunft wird weiter beschäftigen müssen.

Für Bündnis 90/Die Grünen Mengede bleibt es weiterhin eine wichtige Zukunftsaufgabe, das interkommunale Industrieareal Groppenbruch zu verhindern sowie ein mögliches Gewerbegebiet Marina Schwieringhausen abzuwenden.

"Denn erste Baumaßnahmen an der Grenze zu Brambauer bereiten bereits die Erschließung des Groppenbruch-Geländes für Industrie und Gewerbeansiedlung vor. Und auch die tot geglaubte Marina Achenbach taucht neuerdings im Emscher Landschaftsplan 2010 wieder auf", teilt Axel Kunstmann von den Mengeder Grünen mit.

Mit ihrem Einsatz gegen den Flächenfraß wollen die Bündnisgrünen Mengede aber ebenso deutlich machen, dass sie sich für den Erhalt ökologisch bedeutsamer Freiflächen, für die Vernetzung und Ausweitung bestehender Naturschutzgebiete, für die Bewahrung wertvoller Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten, also für einen grünen Stadtbezirk Mengede einsetzen.

Kunstmann weist darauf hin, dass sich die Dackel- und Hundefreunde Lünen und Umgebung ebenso wie der Hundeverein Lünen-Brambauer an einer Protestaktion gegen die Zerstörung wertvoller Freiflächen beteiligen werden.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Freitag, 9. Juli 2004

BI lädt zum Sommerfest

Am 17. Juli

Lünen. Das diesjährige Sommerfest der Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" - auch "JA-Party" genannt findet 17. Juli auf dem Reiterhof Kersebohm statt. Beginn ist um 15 Uhr. Für das leibliche Wohl der Gäste ist in ausreichender Form gesorgt. Die Auswahl reicht über selbstgebackenen Kuchen bis hin zu leckeren Grillsachen. Neben alkoholfreien Getränken gibt es auch frisch gezapftes Bier vom Fass zu moderaten Preisen. Für die Kinder werden verschiedene Spiele vorbereitet, und am frühen Abend findet für die Kleinen Besucher das traditionelle Stockbrotbacken statt.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag 10. Juli 2004

Verein beteiligt sich nicht an 'Groppenbruch'-Aktion

Brambauer. Helga Rogoszynski, Vorsitzende des Dackel- und Hundefreunde Lünen, weist darauf hin, dass der Verein sich nicht an der Demonstration "Stoppt die Flächenfresser" beteiligen wird. Die Bündnisgrünen aus Mengede starten am Dienstag, 13.7., eine Aktion mit dem Ziel, das interkommunale Gewerbegebiet Groppenbruch sowie ein mögliches Gewerbegebiet Marina Schwieringhausen zu verhindern und hatten die Teilnahme des Lüner Vereins öffentlich verkündet. Wenn Mitglieder des Vereins, so die Vorsitzende, an der Aktion teilnähmen, dann als Privatpersonen. In der Vergangenheit hatte sich der Verein an Veranstaltungen der Grünen beteiligt, fühlte sich allerdings zu wenig beachtet, so dass der Vereinsvorstand sich nun gegen die Teilnahme als Verein aussprach.

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Bericht: Lüner Anzeiger, Samstag 10. Juli 2004

Bürgerinitiative lädt zum Fest

Lünen. Das diesjährige Sommertest (JA-Party) der Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" findet am Samstag, 17. Juli, auf dem Reiterhof Kersebohm (Landschaftsschutzgebiet Mühlenbachtal) statt.

Los geht's um 15 Uhr. Für Essen und Trinken ist gesorgt. Die Auswahl reicht über selbstgebackenen Kuchen bis hin zu leckeren Grillsachen. Neben alkoholfreien Getränken gibt es auch frisch gezapftes Bier vom Fass zu moderaten Preisen. Für die Kinder werden verschiedene Spiele vorbereitet und am frühen Abend findet für die Kleinen das traditionelle Stockbrot backen statt.

Für Bürger, die mit dem Auto kommen wollen, stellt Ingbert Kersebohm eine abgesperrte Wiese als Parkplatz kostenlos zur Verfügung. Mit dabei sind u. a. der Arbeitskreis Umwelt und Heimat, die Bürgerinitiative Beisenkamp sowie die Siedlergemeinschaften "Kelmbach" und "Hasenweg".

Bei schlechtem Wetter findet das Sommerfest in der Reithalle der Familie Kersebohm statt.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Dienstag, 13. Juli 2004

Erschließung über 'Holzplatz'

Berger: Gewerbegebiet Groppenbruch auf gutem Weg/Einzelhandel nicht auf Achenbach

BRAMBAUER. Die durch baurechtliche Probleme verhinderte Ansiedlung der Lidl-Filiale an der Waltroper Straße (Grundstück Völker) war bei der Bürgermeister-Infotour am Freitag auch Gesprächspunkt.

Thomas Berger, Mitarbeiter der Abteilung Stadtplanung, versteht die Bedenken der Brami-Kaufleute gegen den Standort an der Zechenstraße. "Wir müssen so nah ran wie möglich", kündigte der Planungsexperte an und versprach, dass man im Rathaus auch nach einer Lösung für das Grundstück Völker suche. Das Gewerbegebiet der frühren Schächte VII dürfe nicht für den Einzelhandel vergeben werden - darüber gibt es entsprechende Beschlüsse. Bei der Fragestellung der Radtourteilnehmer wurde auch deutlich, dass eine Aufteilung wie in einigen Lüner Bereichen (Kupferstraße z.B.) in Brambauer die schwierige Lage des Brambauer Handels in der Waltroper Straße weiter verschärfen könnte.

Stadtplaner Thomas Berger (l.) erklärte den Radfahrern bei der Tour des Bürgermeisters auch die geplante "Innenverdichtung" zwischen Otto- und Ferdinandstraße. Foto: Heinrich Peper

Stadtplaner Thomas Berger (l.) erklärte den Radfahrern bei der Tour des Bürgermeisters auch die geplante "Innenverdichtung" zwischen Otto- und Ferdinandstraße. Foto: Heinrich Peper

Ob unter diesen Umständen die Ansiedlung eines Großbetriebes Lidl (700 Quadratmeter Verkaufsfläche) überhaupt notwendig ist, sollen das Abgleichen der Zahlen zwischen der Stadtplanung und dem Brambauer Handel ergeben.

Das interkommunale Gewerbegebiet in Groppenbruch ist nach Meinung des Planungsexperten auf einem guten Weg. Wegen des Regens verzichtete die Gruppe auf die Besichtigung. Die Straße "Zum Holzplatz" ließe sich ohne große Probleme in Richtung Westen verlängern und böte sich als Erschließungsmöglichkeit an. "Die Zeche in Brambauer war mit ihren Betriebsgebäuden zum Teil auf Dortmund Gebiet", erinnerte Thomas Berger.

Wohnungsleerstände gibt es in Brambauer zwar, aber nicht mehr als in anderen Bereichen. Daher sieht die Stadtplanung den Versuch zur Verdichtung der Bebauung zwischen der Ottostraße und der Ferdinandstraße mit großem Interesse.

Die 36 geplanten Eigentumswohnungen sollen noch in diesem Jahr angeboten werden. "Das sollte ein behutsamer Prozess sein, der auch langwierig sein kann", meint Berger. Nach seiner Meinung besteht auch in Brambauer besonders großes Interesse an Eigenheimen.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Mittwoch, 14. Juli 2004

Gewerbe in Groppenbruch bleibt Ziel

Dortmunds OB bekräftige Pläne

LÜNEN. Die Stadt Dortmund will gemeinsam mit Lünen das Gewerbegebiet Groppenbruch entwickeln und vermarkten. Dies hat Dortmunds Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer am Montag beim Jahresempfang der SPD Lünen noch einmal klar bekräftigt.

"Wir ziehen das gemeinsam durch", so Langemeyer. Er wies darauf hin, dass Dortmund eine andere Gewerbeflächensituation als Lünen habe und "nicht so unter Druck stehe wie Lünen. Wir werden es aber in Solidarität lösen."

Zuvor hatte SDP-Bürgermeisterkandidat Dr. Rudolf Salmen vor den Sozialdemokraten und Gästen aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft noch einmal bekräftigt, dass es aus seiner Sicht für Lünen keine Alternative zu Groppenbruch gäbe.
Salmen erklärte, dass Lünen fest im Kreis Unna verankert sei, aber doch auch immer zum "großen Bruder Dortmund" schaue. "Dort ist die wirtschaftliche Lage zwar auch nicht so rosig, aber ich habe das Gefühl, dass dort angepackt wird und alle an einem Strang ziehen." Ähnliches wie den "Dortmunder Konsens" wünschte sich Salmen auch für Lünen.

Langemeyer warnte davor, sich nur auf die Ausweisung von Gewerbegebieten zu beschränken. Wo gebe es eventuell Fördermittel und wo sei die Arbeit am günstigsten seien zwei wichtige Entscheidungskriterien für Unternehmen. "Wir müssen unsere Stärken stärken und einsetzen" so Langemeyer. Und diese Stärken lägen in der Qualifikation der Menschen hier und in der sozialen Kompetenz der Belegschaften.

Um Arbeitsplätze - "die nicht im Rathaus entstehen" - zu schaffen, plädiert Langemeyer unter anderem dafür, ein Netzwerk aus Experten für junge Existenzgründer zu knüpfen.

Hi
SPD-Bürgermeisterkandidat Dr. Rudolf Salmen (2.v.l.) und Stadtverbandsvorsitzender Rainer Schmeltzer (l.) begrüßten Dortmunds OB Dr. Gerhard Langemeyer (3.v.l.) Foto: Frank Bock

SPD-Bürgermeisterkandidat Dr. Rudolf Salmen (2.v.l.) und Stadtverbandsvorsitzender Rainer Schmeltzer (l.) begrüßten Dortmunds OB Dr. Gerhard Langemeyer (3.v.l.) Foto: Frank Bock
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Bericht: Ruhr Nachrichten, Mittwoch, 14. Juli 2004

Grüne wollen "Flächenfresser" stoppen

Protest gegen mögliche industrielle Nutzung des Groppenbruch-Geländes

Die Grünen demonstrieren gegen Naturzerstörung an der Zechenstraße. Foto: Sylvia Böhlke
Die Grünen demonstrieren gegen Naturzerstörung an der Zechenstraße. Foto: Sylvia Böhlke

Brambauer. Mit der Aktion "Stoppt die Flächenfresser" haben die Bündnisgrünen gegen das interkommunale Industrieareal Groppenbruch protestiert.

Auch ein mögliches Gewerbegebiet Marina Schwieringhausen soll verhindert werden.

Zu der Protestaktion fanden sich viele betroffene Bürger ein. Der Protest richtet sich gegen die industrielle Nutzung des Groppenbruch-Geländes sowie gegen ein mögliches Gewerbegebiet Marina Schwieringhausen.

Erste Baumaßnahmen an der Grenze zu Brambauer bereite bereits die Erschließung des Groppenbruch-Geländes für Industrie- und Gewerbeansiedlung vor, so die Grünen.

Auch die tot geglaubte Marina Achenbach tauche neuerdings wieder im Emscher-Landschaftsplan 2010 auf.

Mit ihrem Einsatz gegen den "Flächenfraß" wollen di Bündnisgrünen gegen die Bebauung beider Flächen protestieren.

Aber auch deutlich machen, dass die Grünen sich für den Erhalt ökologischer und bedeutsamen Freiflächen in diesem Gebiet stark machen.

Ja

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 17. Juli 2004

Kühle Luft aus dem Norden

Arbeitskreis Umwelt und Heimat möchte Grünzone von Lippe bis Borker Straße schützen

Diskutierten über die Anregungen zur Landschaftsplanänderung: Manfred Scholz, Vorsitzender des Arbeitskreises Umwelt und Heimat (2.v.r.) sowie seine Mitstreiter Detlef Guth (3.v.r.) und Manfred Boblitz (r.) sowie Hans-Georg Freimund, Sprecher des SPD-Arbeitskreises Stadtentwicklung (2.v.l.) mit Horst Schützner. Foto: Frank Bock
Diskutierten über die Anregungen zur Landschaftsplanänderung: Manfred Scholz, Vorsitzender des Arbeitskreises Umwelt und Heimat (2.v.r.) sowie seine Mitstreiter Detlef Guth (3.v.r.) und Manfred Boblitz (r.) sowie Hans-Georg Freimund, Sprecher des SPD-Arbeitskreises Stadtentwicklung (2.v.l.) mit Horst Schützner. Foto: Frank Bock

LÜNEN. Einen breit geschützten Grüngürtel, quasi vom Reygershof und der Alstedder Straße bis Altlünen und zur Borker Straße, möchte der Arbeitskreis Umwelt und Heimat als Schutzgebiet im Landschaftsplan ausgewiesen wissen.

Dies erklärte Vorsitzender Manfred Scholz bei einer Ortsbesichtigung mit dem SPD-Arbeitskreis Stadtentwicklung gestern an der Lippkampstraße. Gerade dieser Grünzug mit dem renaturierten Fuchs- und Krempelbach sei auch für die Klimazone in der Stadt von großer Bedeutung.

Die Ackerflächen nördlich der Eisenbahn liegen etwas höher. Dort entwickelt sich Kaltluft, die am Boden entlang der Tallagen in die Innenstadt fließt.

"Da ist es meist vier bis fünf Grad wärmer als im Umland", erläutert SPD-Arbeitskreissprecher Hans-Georg Freimund. Die Wohnqualität würde leiden, gäbe es diese Kaltluftzufuhr nicht mehr.

Da die Natur von Netzwerken lebt, soll auch die Region bis zum Struckmannsberg im Landschaftsplan dargestellt werden. Würde die Dreifachturnhalle in diesem Bereich gebaut, wäre das Biotop unterbrochen, kritisiert Scholz.

In den Landschaftsschutz mitaufgenommen werden soll auch der Bereich der ehemaligen Kläranlage Wevelsbacher Weg bis zum Damm. Der Lippedeich jedoch, eine wichtige Verbindungsachse von Alstedde zur Innenstadt, soll als diese auch erhalten bleiben.

Eine Wohnbebauung am Beisenkamp lehnt der Arbeitskreis Heimat und Umwelt strikt ab, er ist auch gegen die Erweiterungsfläche der Klinik. Scholz wies auf den Zwergtaucher hin, der an der Lippe brüte und gestern sogar zu hören war.

Den Ausbauplänen der Dortmunder Straße am Welschenkamp steht nach Auffassung der Umweltschützer nichts im Wege. Dieses Gelände ist als Naturschutzgebiet Bestandteil der Landschaftsplanänderung. Doch solange der Streifen bis zur Dortmunder Straße als schützenswert gilt und ausreichend erweitert wird, stehe dem Ausbau nichts im Wege.

qu-I

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Mittwoch, 21. Juli 2004

Zeitplan für Westfalia steht

CDU Altlünen lud zum Ortstermin ein / Von 2010 an soll alles vermarktet sein

Die CDU-Fraktion und die Ortsunion Altlünen hatten zum Ortstermin auf das Westfalia-Gelände gebeten. Foto: Günther Goldstein
Die CDU-Fraktion und die Ortsunion Altlünen hatten zum Ortstermin auf das Westfalia-Gelände gebeten. Foto: Günther Goldstein

WETHMAR. Die konkreten Pläne für das Westfalia-Gelände in Wethmar liegen jetzt auf dem Tisch.

Auf der 6,6 Hektar großen Fläche sollen sich nach dem Willen der Montangrundstücksgesellschaft (MGG), die die Fläche Anfang der 90er Jahre gekauft hat, viele Handwerksbetriebe ansiedeln: "So um die 20 Betriebe stellen wir uns vor", erklärte Roland Mitschke, Prokurist der MGG, bei einer Ortsbegehung des Geländes. Zu dem Ortstermin hatte die CDU Altlünen eingeladen.

Zeitplan der MGG

Den Zeitplan stellt sich die MGG so vor: Bis Ende dieses Jahres sollen die Pläne für den Abbruch und die Aufarbeitung des Baugrundes stehen. Anfang 2005 soll die EU-weite Ausschreibung für die Bauleistungen erfolgen. Im zweiten Quartal 2005 soll aber auch schon der Abbruch der Gebäude beginnen: und zwar vom Süden der Fläche nach Norden. Bis auf die alte Villa werden wohl alle alten Gebäude der Abrissbirne zum Opfer fallen.

Ab 2006 soll die Erschließung des Geländes beginnen, 2006/2007 sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein. Vom Jahr 2007 an soll mit der Vermarktung der aufbereiteten Fläche in Zusammenarbeit mit der Stadt begonnen werden. Bis zum Jahr 2010 soll die Vermarktung abgeschlossen sein.

Im Süden des Westfalia-Geländes soll eine Naturfläche entstehen - und zwar "Natur pur": Auf rund elf Hektar Fläche soll sich das Naturschutzgebiet erstrecken, mit einem Flachgewässer und seinen typischen Vogelarten, also ein Still-Gewässer, das rund 250 Meter lang und 60 Meter breit werden soll.

Die alten Pappeln, die den Weg durch das Gelände säumen, sollen den Plänen zufolge weichen, weil sie einfach zu alt seien. Für Naturfreunde und Vogelliebhaber gibt es dabei einen kleinen Haken: Spaziergänger und Erholungssuchende sind in dem Naturschutzgebiet nicht zugelassen. Das ist eben Naturschutz in reiner Form.

Ja

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Bericht: Lüner Anzeiger, Samstag, 24. Juli 2004

Bürgerintitiative hält weiter gut zusammen

Bürgerinitiative hält weiter gut zusammen

Auf dem Reiterhof Kersebohm im Mühlenbachtal feierte die Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" ihr Sommerfest. Die Gruppe, die durch einen Bürgerentscheid im Februar 2003 erreicht hat, dass vier Landschaftsschutzgebiete erhalten bleiben, hält weiter gut zusammen und bleibt auch politisch am Ball. So will die BI in einer Podiumsdiskussion am 10. September im Bürgerhaus Brambauer den Parteien und Bürgermeister-Kandidaten vor der Wahl in Sachen Umweltschutz auf den Zahl fühlen. Zum Sommerfest kam auch die befreundete Bürgerinitiative Deichstraße und Siedler vom Keimbach. Auch Bürgermeister-Kandidat Dr. Rudolf Salmen und SPD-Vorsitzender Rainer Schmeltzer diskutierten mit den Landschaftsschützern. Die Ja-Party ging fröhlich über die Bühne und alle atmeten auf. Dass das große Gewitter erst am Ende kam.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Mittwoch 28. Juli 2004

Landschaft muss erlebbar beiben

CDU-Vorstand: Ja zu "Westfalia" -Plänen

Wethmar.
Die letzte Vorstandssitzung der CDU Ortsunion Altlünen stand im Zeichen der Nachbetrachtung des Ortstermins mit der Ratsfraktion bei der Westfalia-Fläche. Der Vorstand begrüßt die Aktivitäten auf dem Gelände, um eine Nachnutzung sicherzustellen.

Die Ortsunion wird die Entwicklung positiv begleiten. In diesem Zusammenhang stellt der Vorstand fest, dass die alte Westfalia-Brücke zu erhalten ist, da es sich hierbei um eine für wichtige Verbindung zwischen Wethmar und Beckinghausen handelt. Mit besonderem Interesse hat der Vorstand die Pläne des Kommunalverbands Ruhrgebiet (KVR) zur Landschaftsveränderung zwischen Westfalia-Gelände und Lippe aufgenommen.

Für nicht akzeptabel hält der Vorstand allerdings die vorgestellte Idee, das Landschaftsschutzgebiet für den Menschen vollständig zu sperren. Hier ist das Führungsteam der Ortsunion der Auffassung, dass die Natur für Menschen erlebbar bleiben müsse.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag 7. August 2004

Groppenbruch so gut wie durch

Lünen. Der Dortmunder Rat wird voraussichtlich am 23. September mit den Stimmen von CDU und SPD beschließen, 38 Hektar in Groppenbruch als Gewerbegebiet im Entwurf des Flächennutzungsplanes darzustellen.
> Aus Brambauer

Polit-Ampel in Dortmund auf Grün

Für Gropppenbruch

Lünen. Karl Friedrich Ostholt gab den Propheten: Der Rat der Stadt Dortmund, so der Leiter des Dortmunder Planungsamtes bei einem SPD-Termin in Brambauer, werde am 23. September mit den Stimmen von CDU und SPD beschließen, 38 Hektar von Groppenbruch als interkommunales Gewerbegebiet im überarbeiteten Entwurf des Dortmunder Flächennutzungsplanes (FNP) darzustellen.

"Dortmund", betonte der Dortmunder Planungschef, "stellt Groppenbruch nicht zur Disposition."

Die Bezirksvertretung Mengede habe Gewerbe in Groppenbruch ebenfalls zugestimmt.

Gleiches gelte für die Instanzen der Regional- und Landesplanung. Auch sei Groppenbruch im Gebietsentwicklungsplan der Stadt Dortmund als Gewerbegebiet ausgewiesen.

Die SPD legte Wert darauf, dass im noch aufzustellenden Bebauungsplan Öffnungsklauseln festgesetzt werden, die es ermöglichen, dass auch Betriebe mit industriellem Profil auf der Gewerbefläche ansiedeln können.

K
> Aus Brambauer: Dortmund will Groppenbruch


Groppenbruch vor der Umwandlung von Agrar- und Haldenland zum interkommunalen Gewerbegebiet für Lünen und Dortmund. Wie Dortmunds Planungsamtsleiter Ostholt sagte, werde der Dortmunder Rat dem Gewerbegebiet zustimmen. Foto: Oskar Neubauer
Groppenbruch vor der Umwandlung von Agrar- und Haldenland zum interkommunalen Gewerbegebiet für Lünen und Dortmund. Wie Dortmunds Planungsamtsleiter Ostholt sagte, werde der Dortmunder Rat dem Gewerbegebiet zustimmen. Foto: Oskar Neubauer

Dortmund will Groppenbruch

BRAMBAUER. Es riecht nach Groppenbruch. Der Dortmnnder Rat wird die 38 Hektar als interkommunales Gewerbegebiet im Entwurf des Dortmunder Flächennutzungsplans am 23. September mit höchster Wahrscheinlichkeit darstellen.

Das erklärte der Leiter des Dortmunder Planungsamtes, Karl Friedrich Ostholt, am Mittwochabend bei einem SPD-Wahlkampf-Wahlbezirksabend mit Bürgermeisterkandidat Dr. Rudolf Salmen auf Achenbach.

Groppenbruch sei als Gewerbegebiet bereits im Dortmunder Gebietsentwicklungsplan ausgewiesen, so Ostholt, auch die Instanzen der Regional- und Landesplanung hätten das vor allem von Lünen geforderte interkommunale Gewerbegebiet genehmigt.

Dr. Salmen ("Karl Friedrich, ist es realistisch, dass wir Groppenbruch durchbekommen?") verknüpfte die hohe Arbeitslosigkeit (Lünen 15,6 Prozent) mit der Unverzichtbarkeit, neues Gewerbe- bzw. Industrieland mit einem möglichst dynamischen Job-Effekt zu erschließen.

Wie der Dortmunder Planungschef Ostholt am Mittwochabend erklärte, sei davon auszugehen, dass der Rat der Stadt Dortmund am 23. September mit den Stimmen von SPD und CDU eine Groppenbruch-Darstellung im aktuellen FNP-Entwurf beschließen werde: "In Dortmund steht Groppenbruch nicht zur Disposition".

Erschließung teilen

Von den 38 Hektar gehört etwa die Hälfte der Stadt Dortmund, der Landes-Entwicklungsgesellschaft (LEG) und der Ruhrkohle. Den größten Einzelbatzen Fläche stellt ein Landwirt, "mit dem natürlich Liegenschafts-Verhandlungen geführt werden müssen", meinte Ostholt.

Dass die Stadt Dortmund nicht den selben Flächen-Bedarfs-Druck spüre, wie Nachbar Lünen, verhehlte der Dortmunder dabei nicht: "Im neuen Dortmunder FNP-Entwurf werden 450 Hektar weniger Industrie- und Gewerbeflächen ausgewiesen als in der letzten Fassung im Jahr 1985."

Ob alte Hoesch-Areale im Osten ("Stadtkrone Ost") oder die von der abmarschierten Britischen Rheinarmee hinterlassenen Flächen-Riesen, die Boden-Reserve sei riesig...so dringend, wie Lünen, so Karl Friedrich Ostholt, brauche Dortmund Groppenbruch nicht.

"Dortmund wird nicht kleinlich sein", meinte Dortmunds Planungsamtsleiter, auf die fast besorgt klingende Zwischenfrage, wie denn das Nutzungs- Verhältnis der interkommunalen Fläche für Dortmund und Lünen aussehen werde.

Ostholt hält ein Fifty-Fifty-Modell sowohl bei der Gewerbesteuer-Einnahme als auch bei den Erschließungskosten für denkbar, wonach Lünen und Dortmund sich a die Sahne und b die Kosten teilen könnten.

Die SPD legte bei dem Gespräch am Mittwochabend Wert auf Öffnungsklauseln im Bebauungsplan für Groppenbruch, damit auch industriell strukturierte Betriebe ansiedeln können.

Königsheide ausbauen

"Dann", so Hans-Georg Freimund, Sprecher im SPD-Arbeitskreis Stadtentwicklung, "könnten auch Betriebe, die drei Schichten fahren, auf Groppenbruch heimisch werden."

Unmittelbar nach dem zu erwartenden Ratsbeschluss für Groppenbruch in Dortmund am 23. September, so Karl Friedrich Ostholt, müssten der Bebauungsplan aufgestellt und die Eigentumsverhältnisse geklärt werden.

Ostholt: "Wenn Groppenbruch als Gewerbegebiet kommt, und davon gehe ich aus, muss natürlich die Königsheide ausgebaut werden."

k

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Kommentar: Ruhr Nachrichten, Samstag, 7. August 2004

Die Trommler von Groppenbruchs Gloria

Von Karl-Heinz Knepper

Karl-Heinz Knepper Wolfgang Miehle

Groppenbruch... Christbaum der Gewerbeland-Gläubigen?

Große Augen, die bis zum Grund mit Staunen über den Hoffnungsträger angefüllt sind?

Groppenbruch... Gelobtes Land der Arbeitsplatz-Beibeter?

Ob hundert Wenns und tausend Obs. Was zählt, sind Jobs, Jobs, Jobs.

Stimmt. Wir haben eine Arbeitslosenquote, die uns die Birne aus der Fassung haut: Knallharte 15,6 Prozent.

Richtig, wenn die Städte keine Rahmenbedingungen für neues Gewerbe schaffen, schafft das Gewerbe es nicht, den Rahmen mit Inhalt, Dynamik, Aufbruch und Arbeitsplätzen auszufüllen.

So gesehen, war die Nachricht eine gute, die Dortmunds Planungsamtsleiter Karl Friedrich Ostholt am Mittwochabend den nach Aufbruch-Schampus lechzenden Genossen einschenkte:

"Groppenbruch steht in Dortmund nicht zur Disposition". Peng.

"Gehen Sie ruhig davon aus, dass der Dortmunder Rat am 23. September die 38 Hektar im Flächennutzungsplan als interkommunales Gewerbegebiet darstellen lässt." Peng-Peng.

Das volllippige Ja vor dem Traualtar der in Gewerbeland-Verehrung füreinander entflammten Partner Dortmund und Lünen mag der Projektehe den Weg bahnen, ob die erhoffte Kinderschar an anzusiedelnden Betrieben dem Tete-a-Tete der Turteltauben folgt, steht auf Seite Weiß-man-nicht.

Die Werktagswirklichkeit sieht anders aus.

Nicht nach Goldrausch. Nicht nach Unternehmen, die vor den Türen der Wirtschaftsförderungen Schlange stehen, ein schmachtendes, bettelndes "Gebt uns Land, wir bringen Jobs", auf den Lippen.

Logo, ins Logo der händeringend und hufscharrend um neue Ansiedlungen bemühten Kommunen gehört das Aufzäumen von Nutzfläche, damit dem brachen Boden Zukunft und der Zukunft Arbeitsplätze und Broterwerb abgerungen werden können.

Die Trommler und Pfeifer aber, die mit Groppenbruchs Gloria eine Entfesselung neuer Wunderkräfte verbinden, die den siechen Lazarus-Arbeitsmarkt das Gehen lehren sollen, sollten ihre Erwartung an der Wirklichkeit messen und daran, dass Wachstum nicht per Ratsbeschluss ins Städtele einzieht.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Mittwoch, 18. August 2004

Grüne kämpfen um Groppenbruch

Lünen. Die Bündnisgrünen wollen sich in ihrem Kampf gegen ein interkommunales Gewerbegebiet Groppenbruch auch dann nicht geschlagen geben, wenn der Dortmunder Rat den entsprechenden Flächennutzungsplan beschließt. Die Grünen hoffen auf eine politische Wende durch die Wahl.
> 1. Lokalseite

Grüne: Neuer Rat soll Groppenbruch retten

Fraktionen hoffen auf politische Wende

Lünen. Groppenbruch soll interkommunales Gewerbegebiet werden. Sagen CDU und SPD in Dortmund und Lünen. Groppenbruch muss grüner Freiraum bleiben. Sagen die Grünen in beiden Städten. Und hoffen, dass die Chancen dafür nach der Kommunalwahl steigen.

"Nach den jüngsten Prognosen erhalten wir in Dortmund 16 Prozent der Stimmen, das wäre eine Verdoppelung. Dass wir dann ein Gebiet wie Groppenbruch als Verhandlungsmasse einbringen, ist klar", erklärte Rita Maria-Schwalgin, Vorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung Mengede. Soll heißen: Die Grünen könnten in den Verhandlungen mit einem potentiellen Dortmunder Koalitionspartner den Verzicht auf ein Gewerbegebiet Groppenbruch als politischen Preis verlangen.

Derzeit ist die Position der Naturschützer eher schwach, denn der Dortmunder Rat will drei Tage vor der Kommunalwahl den neuen Flächennutzungsplan (FNP) beschließen. Zuvor tagt in Sondersitzung am 15. September die Bezirksvertretung Mengede. Im Entwurf des FNP ist Groppenbruch mit 30 ha als interkommunales Gewerbegebiet ausgewiesen, laut Schwalgin auf den unmittelbar an Lünen grenzenden ca. 15 ha sogar als Gewerbegebiet mit industrieller Nutzung.

Falls CDU und SPD den Dortmunder FNP in dieser Version durchsetzen sollten, worauf alles hindeutet, streben die Grünen nach der Wahl ein FNP-Änderungsverfahren durch den neuen Rat an, um Groppenbruch als Naturraum zu retten. Vor diesem Hintergrund fand es Heide Kröger-Brenner, Ratsfrau der Dortmunder Grünen, sehr gewagt, dass der Dortmunder Planungsamtsleiter Karl-Friedrich Ostholt bei einem Ortstermin der Lüner SPD bereits das Jahr 2006 als Jahr genannt habe, wann in Groppenbruch die Bagger rollen.

Die Grünen halten die ehemaligen Industrie-Areale Gneisenau in Derne sowie Flächen der Westfalenhütte im Dortmunder Norden für gute Alternativen zu Groppenbruch - und wollen nicht müde werden, dafür zu werben. "Ein interkommunales Gewerbegebiet muss nicht an der Stadtgrenze liegen. So lange Dortmund noch so viele Industriebrachen hat, darf es nicht sein, dass in Groppenbruch Mutterboden abgeschoben wird", betont Detlef Weihbrenner, Fraktionssprecher der Lüner Grünen.

Fie

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Donnerstag, 19. August 2004

Groppenbruch: Vertrauen auf Zusagen

CDU und SPD setzen auf Dortmunder Parteifreunde und lehnen Alternativen der Grünen ab

Lünen.
CDU und SPD in Lünen bauen weiter auf die Zusage ihrer Parteifreunde in Dortmund, das interkommunale Gewerbegebiet Groppenbruch gemeinsam auf den Weg zu bringen.

Das betonten die Fraktionsvorsitzenden Friedhelm Schroeter (CDU) und Rolf Möller (SPD) auf Anfrage unserer Zeitung als Reaktion auf den jüngsten Vorstoß der Grünen, die auf veränderte politische Konstellationen nach der Kommunalwahl hoffen, um ein Gewerbegebiet Groppenbruch doch noch zu verhindern.

"Mit der Stadt Dortmund ist endgültig gesprochen worden. CDU und SPD haben sich bei der Ausweisung Groppenbruchs als Gewerbegebiet im Flächennutzungsplan festgelegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Pferde wechseln", sagte Schroeter.

Rolf Möller sprach von "Wahlkampfgetöse" der Grünen. Die von ihnen genannten Alternativen zu Groppenbruch, Gneisenau und Westfalenhütte, hält er nicht für umsetzbar. "Gneisenau ist aus Lüner Sicht ziemlich weit weg vom Schuss und Dortmund scheint große Schwierigkeiten zu haben, die Fläche an den Markt zu bringen."

Bei der Fläche Westfalenhütte sieht Möller "überhaupt keine zeitliche Perspektive, wann sie zur Verfügung stehen könnte". Er nannte die Vorschläge der Grünen "reine Illusion".

Schroeter appellierte an die Grünen, die politische Weichenstellung in Richtung Gewerbegebiet Groppenbruch zu akzeptieren, "auch im Sinne der von den Grünen immer wieder geforderten Nachhaltigkeit".

Denn irgendwann, so der CDU-Fraktionschef, "muss mal Schluss sein mit dem Reden und es muss gehandelt werden."

Fie

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Leserbrief: Ruhr Nachrichten, Freitag, 20. August 2004

Erstaunliche Klimmzüge

Stellungnahme zum Bericht "Groppenbruch: Vertrauen auf Zusagen" (Ausgabe v. 19.8.)

Es ist schon erstaunlich, zu welchen Klimmzügen SPD und CDU. in Dortmund und Lünen greifen müssen, um die pränatal diagnostizierbare Missgeburt "Groppenbruch" am Leben zu halten (...).

Die Aussage Herrn Schroeters ist richtig, dass sich die Dortmunder CDU und SPD auf ein Gewerbegebiet Groppenbruch festgelegt haben. Sie wechseln nun aber die Pferde und weisen einen Teil als Industriegebiet aus. Das allerdings ist schon bemerkenswert!

Nachdem die SPD- und CDU-Fraktionen zu Groppenbruch durchgerungen wurden, wurde das Gebiet als allgemeines Gewerbegebiet ausgewiesen und die Offenlegung so beschlossen, weil Dortmund Industriegebiet im Überfluss hat. Jetzt müssen plötzlich die Bezirksräte noch einmal tagen, um dem Lüner Wunsch nach Industrieausweisung nachzukommen. Ein böser Schelm, der dahinter massive externe Einflussnahme sieht.

Die Vorwurf des Herrn Möller, es werde von den Grünen "Wahlkampfgetöse" betrieben ist einfach lächerlich (...). Ortsnahe Freiflächenzerstörung auf Wunsch der Lüner CDU und SPD nötigt uns leider immer wieder, auf den Wahnsinn hinzuweisen. Dies geschieht allerdings nicht mit Getöse, sondern klaren Argumenten oder Fragestellungen.

Unter "Wahlkampfgetöse" verstehen wir tägliche Ortstermine von Bürgermeisterkandidaten, die bei diesen Auftritten oft unerfüllbare Wünsche (jeweils nicht unter 7 Mio. Euro) wecken und sich ganz offensichtlich nicht der Finanzkraft Lünens bewusst sind.

Unter "Wahlkampfgetöse" verstehen wir auch, wenn eine Partei wie die SPD die letzten viereinhalb Jahre verschlafen und nichts getan hat, und nun plötzlich mit Umfragen und Ergebnispräsentationen in Aktionismus verfällt.

"Wahlkampfgetöse" wäre, wenn wir die Ergebnisse der SPD-Umfragen so bewerten würden, wie sie rüberkommen: nämlich dass die Bürgerinnen und Bürger weitestgehend zufrieden mit und in Lünen sind und niemand die letzten fünf Jahre die SPD vermisst hat. Wir bewerten es aber nicht so.

Detlef Weinbrenner
Hüttenallee 1

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 21. August 2004

BUND für Erhalt als eine Freifläche

Groppenbruch

Lünen.
Zum geplanten Gewerbegebiet Groppenbruch erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Kreisgruppe Dortmund, u.a. wie folgt:

Die Gesamtfläche nördlich A2/südlich Königsheide gehört zu einem regionalen Grünzug von überörtlicher Bedeutung. Die Fläche befindet sich in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebietes "Groppenbruch" und sollte auch nach Auffassung von Fachgutachten (u.a. der Landesanstalt für Ökologie in Recklinghausen) als Freiraum erhalten bleiben.

Der Süden des Geländes ist durch die Renaturierung des Herrentheyer Baches in den letzten Jahren erheblich aufgewertet worden. Das Naturschutzgebiet soll im laufenden Änderungsverfahren zum Landschaftsplan Dortmund-Nord erweitert werden.

Die Naturschutzverbände und der Landschaftsbeirat haben in einer Stellungnahme zum Flächennutzungsplan erhebliche Bedenken wegen der Nähe zum Naturschutzgebiet "Groppenbruch" vorgetragen und eine Ausdehnung des NSG auf diese Fläche angeregt.

Der Entwurf des Gebietsentwicklungsplanes sah dort einen regionalen Grünzug vor. Erst durch politischen Druck von SPD und CDU aus Dortmund und Lünen entfiel diese fachlich begründete Darstellung.

Der von der Stadt Dortmund in Auftrag gegebenen Umweltplan sieht dort das Ziel "Erhalt schutzwürdiger Bereiche für den Biotop- und Artenschutz" vor.

Eine erneute Bestandsaufnahme der Naturschutzverbände im Gebiet Groppenbruch (u.a. auf der Fläche des ehemaligen Klärteiches der Zeche Minister Achenbach) erbrachte eine Vielzahl zum Teil seltener Tier- und Pflanzenarten.

Der BUND fordert SPD und CDU auf, die Bedeutung dieser Fläche für den Naturhaushalt nicht herunter zu reden, sondern die ökologischen Fachgutachten ernst zu nehmen. Die Naturschutzverbände unterstützen die Grünen, die sich als einzige Partei ohne Wenn und Aber für den Erhalt der Freifläche ausgesprochen haben.

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Leserbrief: Ruhr Nachrichten, Samstag, 21. August 2004

Glaubwürdigkeit geht verloren

Zum "Lüner Dialog" der SPD in Niederaden nimmt dieser Leser Stellung.

"Es kann nicht unwidersprochen bleiben, dass Herr Freimund als Vorsitzender eines der wichtigsten kommunalen Ausschüsse öffentlich verkündet, dass beim Bürgerentscheid am 9.2.03 sich so viele Menschen gegen Arbeitsplätze ausgesprochen haben.

Solche Falschaussagen führen dazu, dass vielen Bürgern die mühsam erworbenen Spuren der Glaubwürdigkeit an die SPD nach dem Bürgerentscheid, wieder verloren gehen. Der Bürgerentscheid hat sich in keinem Fall gegen Arbeitsplätze gerichtet. Vielmehr hat die BI anhand von Gutachten plausibel machen können, dass bei der Vernichtung der letzten Schutzgebiete eine sorgfältige Kosten-/Nutzen-Analyse vorzunehmen ist.

Dabei kam der Gutachter ebenso wie die in der BI engagierten Stadt u. Landschaftsplaner zu dem eindeutigen Ergebnis, dass auch angesichts der sehr geringen Aussichten auf eine wirtschaftliche Belebung von der Zerstörung der Schutzgebiete abgesehen werden sollte.

Der Vorsitzende Der CDU-Fraktion (Friedhelm Schroeter, mm. d. Red.) hat zu dem Gutachten damals lediglich ausgeführt, es sei zu spät abhegeben worden (...). Will sich die SPD nun auf dieses Niveau herab begeben oder können wir davon ausgehen, dass man in der SPD die Gutachten gelesen und verstanden hat? Wenn ja, dann sollte endlich damit aufgehört werden, mit billigen Parolen und grober Vereinfachung Stimmung gegen Landschaftsschutz zu machen.

Übrigens, Herr Freimund, zu Ihrer Erinnerung sei noch gesagt, 14171 Bürger haben am 9.2.03 beim Bürgerentscheid mit Ja gestimmt. (...)"

F. S.
Zum Pier
44536 Lünen

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Donnerstag, 26. August 2004

SPD-Chef: Früh Pflöcke einschlagen

Für Groppenbruch

Lünen/Dortmund.
Nichts als "Störmanöver" sind für den Dortmunder SPD-Fraktionschef Ernst Prüsse die jüngsten Vorstöße der Grünen diesseits und jenseits der Stadtgrenze gegen das geplante interkommunale Gewerbegebiet Groppenbruch. Er bekräftigte gestern noch einmal die Entscheidung seiner Fraktion für die Neuausweisung des Gewerbeareals an der Stadtgrenze.

Das sei wegen seiner hervorragenden Verkehrsanbindungen und ohne Wohnbebauung in der Nähe ideal für die Ansiedlung von kleinerem und mittlerem Logistikgewerbe, zeigte sich Prüsse überzeugt. Außerdem handele es sich um eine Fläche, die u.a. mit mehreren Flotationsteichen bislang schon vom Bergbau geprägt worden. sei und sich nahtlos an das bestehende Gewerbegebiet Achenbach auf Lüner Seite anschließe. Und wenn Groppenbruch von den Grünen nach der Wahl zum Thema von Koalitionsgesprächen gemacht werde? "Wir werden da nicht wanken", betonte der Fraktionschef.

Die Dortmunder SPD ist sogar bereit, über die Festsetzung im Flächennutzungsplan hinaus frühzeitig Pflöcke für das interkommunale Gewerbegebiet einzuschlagen: Die Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft mit Lünen könne schon parallel zum Bebauungsplanverfahren in Angriff genommen werden, um keinen Zeitverzug zu haben, schlug Prüsse vor.

Der Alternativvorschlag der Grünen, die Fläche Gneisenau in Dortmund-Derne oder die Westfalenhütte als interkommunales Gewerbegebiet auszuweisen, ist für Prüsse durchaus auch ein Thema. Allerdings nur zusätzlich zu Groppenbruch.

Oli

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Freitag, 27. August 2004

Ein Gewerbegebiet für zwei?

SPD-Vorstoß für weitere interkommunale Lösung - diesmal mit der Stadt Werne

LÜNEN. Mit einem interkommunalen Gewerbegebiet in Werne möchten die Lüner und Werner Sozialdemokraten dem Mangel an Flächen für Neuansiedlungen in den beiden Lippestädten begegnen.


Wernes SPD-Fraktionsvorsitzender Karl-Friedrich Ostholt, sein Vize Rainer Tappe, der Lüner SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Möller und sein Ratskollege Hans-Georg Freimund sowie Baudezernentin Monika Schlüter und Carola Geiss-Netthövel, Abteilungsleiterin bei der Bezirksregierung in Arnsberg, loteten am Rande des Werner Gewerbegebietes Wahrbrink - hier befindet sich unter anderem das riesige Ikea-Europa-Lager - die Möglichkeiten einer Erweiterung gen Norden und einer städteübergreifenden Erschließung aus.

Aus Lüner Sicht ist es nach den laufenden Planungen für das interkommunale Gewerbegebiet Groppenbruch mit Dortmund der zweite Vorstoß für ein solches Gemeinschaftsprojekt von Nachbarstädten. Wie Wernes SPD-Chef Ostholt erläuterte, steht zwischen dem jetzigen Wahrbrink und der nach Cappenberg führenden Varnhöveler Straße ein Gelände von netto 18 Hektar zur Verfügung. "Dabei handelt es sich hauptsächlich um landwirtschaftliche Flächen. Restriktionen, beispielsweise durch einen Landschaftsplan gibt es da nicht", meint Ostholt. Seiner Ansicht nach wäre dieses Gebiet bestens geeignet, um Logistik-Betriebe anzusiedeln.

Das Werner Gewerbegebiet Wahrbrink könnte eine interkommunale Lösung bedeuten. Foto Helga Felgenträger

Das Werner Gewerbegebiet Wahrbrink könnte eine interkommunale Lösung bedeuten. Foto Helga Felgenträger

"Dafür gibt es weder in Werne noch in Lünen ausreichend Gelände", erläuterte Ostholt weiter. Logistik-Betriebe - dazu zählen nicht nur Konzerne wie Ikea oder Metro, sondern auch kleinere Fuhr- und Lagerunternehmen - haben in den Augen der Sozialdemokraten den großen Vorteil, dass durch sie auch "Blaunann-Jobs", Arbeitsplätze für Menschen mit relativ geringer Qualifikation, geschaffen werden. Wie die Verkehrsanbindung erfolgen soll, liegt für die Sozialdemokraten schon auf der Hand: durch die Verlängerung der Nordwestumgehung (L 518 n); bislang endet die an der Lünener Straße (B 54) beginnende L 518 n am Ikea-Kreisel.

Die Erschließung und Vermarktung der Flächen könnte z.B. über eine GmbH oder die Wirtschaftsförderungsgesellschaft geschehen. Dabei müsse selbstverständlich vertraglich geregelt sein, dass sich die Städte Lünen und Werne sowohl die Entwicklungskosten als auch die späteren Gewerbesteuereinnahmen "brüderlich" teilen.

Nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten sollen nun die Stadträte beider Kommunen einen gemeinsamen Antrag an den Bezirksplanungsrat richten, um die Fläche im Zuge des ohnehin laufenden Änderungsverfahrens in den neuen Gebietsentwicklungsplan aufzunehmen.

Dem gemeinsamen Anliegen von zwei Kommunen könne sich das Land kaum verschließen, hoffen die Sozialdemokraten.

zj

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 28. August 2004

Groppenbruch hat weiter erste Priorität

"Wahrbrink": CDU, Bündnisgrüne und Wirtschaftsförderung zu SPD-Plänen mit Werne

Lünen.
Verwunderung und Gesprächsbereitschaft - so kann man die Reaktionen von Politikern der CDU und Bündnisgrünen auf den Vorstoß der SPD Lünen und Werne in Sachen interkommunales Gewerbegebiet zusammenfassen.

"Man könnte das überdenken und mit den Werner CDU-Kollegen unsererseits überlegen", so CDU-Fraktionsvorsitzender Friedhelm Schroeter. Er vermutet allerdings, dass der Werner SPD-Fraktionsvorsitzende Karl-Friedrich Ostholt auf diesem Wege eine bereits verloren geglaubte Gewerbefläche für Werne wieder retten will. Denn laut Regionalratsbeschluss kommt derzeit diese acht Hektar große Fläche als Gewerbegebiet für WeIne nicht mehr in Frage.

In jedem Fall müsse man erst mit den Werner CDU-Kollegen sprechen, die schließlich dort die Ratsmehrheit haben. "Es muss nicht nur ein Vorteil für eine Gemeinde sein, eine andere mit ins Boot zu holen," so Schroeter, der der Arbeit mit Dortmund am angestrebten Gewerbegebiet Groppenbruch Priorität einräumt. Und schließlich solle man, "bei allem Aktionismus" bedenken, dass in vier Wochen die Wahlen anstehen.

Ähnlich sieht es auch Detlef Weinbrenner, Sprecher der Fraktion der Bündnisgrünen. "Innerhalb der nächsten sechs Wochen nachzuhaken, hat wenig Sinn."

Grundsätzlich seien solche Kooperationen zu begrüßen. Ihn wundere doch, dass das Gebiet Wahrbrink bereits mit einer Zubringerstraße zur B 54 erschlossen sei und es eigentlich deshalb in Werne schon einen Bebauungsplan geben müsste.

Seitens der CDU Werne sei aber nicht viel dazu erklärt worden. "Man sollte die Vorschläge der SPD nicht überbewerten und sich nach der Wahl darüber unterhalten."

Dass Groppenbruch an erster Stelle der Lüner Bemühungen steht, unterstrich Michael Sponholz, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH (WZL).

"Wahrbrink kann keine Alternative zu Groppenbruch sein. Wichtigstes Standortkriterium ist die Nähe zur A2, wo sich der Verkehr in den nächsten zehn Jahren verdoppeln wird. Deshalb werden wir Groppenbruch mit Nachdruck forcieren."

Lünen habe einen Bedarf an neuen Gewerbeflächen in Höhe von 30 Hektar vom Regionalrat zugestanden bekommen. Groppenbruch decke etwa die Hälfte davon.

Beate Sikora

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Donnerstag, 2. September 2004

"FNP darf Firmen nicht einengen"

IHK-Gespräch

Lünen.
Der neue Flächennutzungsplan (FNP) darf Unternehmen nicht in ihren Entwicklungsmöglichkeiten hemmen. Darin waren sich nach Angaben von IHK-Geschäftsführer Stefan Schreiber die Teilnehmer einer Gesprächsrunde einig, zu der Schreiber gestern eingeladen hatte. Sie diente dazu, die Stellungnahme der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund zum Entwurf des Lüner Flächennutzungsplans vorzubereiten.

"Überplanungen bei der Firma Siba und im Umfeld der Firma Neuhäuser geben Grund zur Sorge, dass die Entwicklungsmöglichkeiten der Unternehmen in Zukunft beschnitten werden", sagte Schreiber. Konkret gehe es um geplante Umwidmungen von Gewerbeflächen in Mischflächen mit der Folge eingeschränkter unternehmerischer Nutzungsmöglichkeiten.

"Was Lünen am dringendsten braucht, sind Arbeitsplätze", betonte Schreiber. Von daher stehe man auch "ohne Wenn und Aber" hinter dem interkommunalen Gewerbegebiet Groppenbruch und gehe davon aus, dass die Dortmunder Politik (CDU und SPD) ihre Zusagen hält und mitzieht.

"Angesichts der Ansiedlungserfolge in Nachbarstädten, etwa in Bönen oder Hamm, droht Lünen ein Standortnachteil", sagte der IHK-Geschäftsführer.

An der Gesprächsrunde nahmen acht Vollversammlungsmitglieder der Kammer, Stadthandwerksmeister Erik Pamp, der auch die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, der Vorstand der Initiative Pro Lünen und Wirtschaftsförderer Michael Sponholz teil.

Einig sei sich die Runde auch in der Forderung nach einem verkehrspolitischen Konzept gewesen. Die geplanten Ausbaumaßnahmen, etwa vierspuriger Ausbau B S4 einschließlich Kanalbrücke, Vollanschluss in Lanstrop oder Untertunnelung Preußen-/Bebelstraße müssten so koordiniert werden, dass während der langen Bauzeiten der Verkehrsfluss möglichst wenig beeinträchtigt werde.

Fie-

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Freitag, 3. September 2004

Grüne: Diskussion zu Groppenbruch

Lünen/Dortmund. Die Bündnisgrünen laden zu einer Diskussion über das geplante interkommunale Gewerbegebiet Groppenbruch ein. Sie findet statt am Mittwoch, 8. September, um 19.30 Uhr im Saal der katholischen Remigius-Gemeinde in Dortmund-Mengede, Siegenstraße 12. Unter Moderation von Rita-Maria Schwalgin (Grüne) diskutieren: Daniela Schneckenburger (Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen in Dortmund), Karl-Friedrich Ostholt (Leiter Planungsamt Dortmund), Heinz-Wilhelm Büscher (Kreis-Geschäftsführer Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband) und Dr. Erich Kretzschmar (Vorsitzender Naturschutzbund Deutschland im Stadtverband Dortmund).

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Montag, 22. November 2004

Gewerbe: Gebiet mit Dortmund aufbereiten

BI lädt Bürger ein

Lünen. Zu einer offenen Vollversammlung lädt die Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" am Donnerstag (25. November) um 19 Uhr im Saal des AWO-Heimes, Hermann-Schmälzger Str. 15, in Brambauer, ein.

Nach Kommunalwahl und Bürgermeisterwahl im Herbst und den Geschehnissen der letzten Wochen und Monate wird die Bürgerinitiative diese und die Entscheidungen analysieren und daraus die Strategie für die weitere Vorgehensweise erarbeiten.

Westfalenhütte

Der Schwerpunkt dieser offenen Vollversammlung wird sein, die Teilnehmer über die Chancen eines "interkommunalen Gewerbegebietes Westfalenhütte" zu informieren.

Aus diesem Grund erwartet die Bürgerinitiative Gäste aus der Nachbarstadt Dortmund. Aus den Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen steht jeweils ein Ansprechpartner zur Verfügung.

Für die SPD wird das Helmut Harnisch sein. Er war der bisherige stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen im Rat der Stadt Dortmund.

Für Bündnis 90/Die Grünen hat Mario Krüger zugesagt.

Bürgerentscheid

Im Anschluss daran wird das Sprecherteam der Bürgerinitiative den öffentlichen Bürgerantrag an den Rat der Stadt Lünen vorstellen.

Auf Grundlage einer neuen Verordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, die am 1. Oktober 2004 in Kraft getreten ist, fordert die Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" weitgehende Verbesserungen zur Durchführung von Bürgerentscheiden.

Termine 2005

Außerdem sollen die weiteren Termine für das Jahr 2005 festgelegt werden. Für Sonntag, 13. Februar, (Jahrestag des Bürgerentscheides) ist nach der Baumpflanzaktion im Mühlenbachtal im Februar 2004 bereits eine weitere Baumpflanzaktion im Bereich "Wethmarheide Ost" (Bestandteil der Brechtener Niederung) geplant.

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Bericht: Lüner Anzeiger, Mittwoch 24. November 2004

Bürgerinitiative: Jetzt sind wir am Zug

Lünen. Nach der Kommunalwahl und Bürgermeisterwahl 2004 und den Geschehnissen der letzten Wochen und Monate trifft sich die Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" am Donnerstag.

Im Rahmen einer offenen Vollversammlung will die Initiative diese Geschehnisse und Entscheidungen analysieren und daraus die Strategie für die Vorgehensweise entwickeln.

Die Teilnehmer sollen über die Chancen eines "interkommunalen Gewerbegebietes Westfalenhütte" informiert werden. Aus diesem Grund erwartet die BI Gäste aus der Nachbarstadt Dortmund. Aus den Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen steht jeweils ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Für die SPD wird das Helmut Harnisch sein. Er war der bisherige stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnung im Rat der Stadt Dortmund.

Im Anschluss daran wird das Sprecherteam der BI den öffentlichen Bürgerantrag an den Rat der Stadt Lünen vorstellen. Auf Grundlage einer neuen Verordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, die am 1. Oktober 2004 in Kraft getreten ist, fordert die BI "Stoppt den Landschaftsfraß" weitgehende Verbesserungen zur Durchführung von Bürgerentscheiden.

Außerdem sollen die weiteren Termine für das Jahr 1005 festgelegt werden. Für den Sonntag, 13. Februar 2005 (Jahrestag des Bürgerentscheides), ist nach der Baumpflanzaktion im Mühlenbachtal im Februar 2004 bereits eine weitere Baumpflanzaktion im Bereich der so genannten "Wethmarheide Ost" (Bestandteil der Brechtener Niederung) geplant.

Die offene Vollversammlung findet am Donnerstag, 25. November, um 19 Uhr im Saal des AWO-Heimes, Hermann-Schmälzgerstr. 15 in Brambauer statt.

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Samstag, 27. November 2004

Bürgerinitiative weiter wachsam

Lünen. Die Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" wird auch weiterhin ein wachsames Auge auf die Entwicklung der Gewerbeflächen haben. Sie selber sehen in der Entwicklung eines interkommunalen Gewerbegebietes Westfalenhütte (ehemals Hoesch-Gelände) eine gute Lösung.
> 1. und 5. Lokalseite

Westfalenhütte mit Dortmund entwicklen

Forderung der BI Stoppt den Landschaftsfraß

Lünen. "Über ein interkommunales Gewerbegebiet auf dem Gelände der Westfalenhütte und dem Flughafen wird mit der Stadt Lünen und dem Kreis Unna verhandelt."

So steht es in der "Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Rat der Stadt Dortmund", die SPD und Grüne unterschrieben haben und so erläuterten es die Dortmunder Politiker Helmut Harnisch (SPD) und Mario Krüger (Grüne) am Donnerstag der Vollversammlung der Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" in Brambauer.

Das ist Wasser auf die Mühlen der BI. "Wir müssen das Kirchturmdenken abschaffen, sonst werden wir wieder über die gleichen Flächen diskutieren. Freiräume habe keine Chance, wenn wir ein interkommunales Gewerbegebiet nicht hinkriegen," erklärte BI-Sprecher Oliver Danne (Foto).

Oliver Danne Oliver Danne

"Die Lüner müssen uns sagen, was sie ansiedeln wollen", forderte Harnisch die Lippestädter Politik auf, aktiv zu werden. "Sollen wir den Brief an den Dortmunder Oberbürgermeister schon mal formulieren?" fragten BI-Mitglieder.

Der Hintergrund ist eindeutig: So ganz traut die BI dem Burgfrieden nicht. Der Bürgerentscheid vom 9. Februar 2003 habe aus ihrer Sicht zwar eindeutig den Bestand der Landschaftsschutzgebiete Brechtener Niederung, Wethmarheide-Ost, Welschenkamp und Mühlenbachtal gesichert. Nach dem Aus für Groppenbruch befürchten die Landschaftsschützer nun allerdings, dass bei der Suche nach neuen Gewebeflächen die Grüngebiete wieder in den Blickpunkt geraten.

Weil das so ist, war bei den Besuchern der offenen Vollversammlung einhellige Meinung: "Wir machen weiter". Ein interkommunales Gewerbegebiet Westfalenhütte ist für die BI ein Ziel. Das ehemalige Hoesch-Gelände bietet etwa 200 Hektar brutto (rund 20 Prozent müssen als Erschließungsfläche abgerechnet werden). "Das ist ein großer Schluck aus der Pulle", so Mario Krüger. Dortmund allein könne dies nicht schultern. Die Entwicklung interkommunaler Gewerbegebiete wird finanziell besonders gefördert.

hi-
> 5. Lokalseite: BI fordert..

BI fordert: Briefwahl bei künftigen Bürgerentscheiden

Initiative stellt Bürgerantrag

Lünen. Harnisch merkte an: Besitzer der Fläche Westfalenhütte ist bis auf eine kleine Fläche die Thyssen-Krupp. "Wenn die die Fläche entwickeln wollen, wären sie die Ansprechpartner für die Lüner."

Auch wenn die BI zunächst abwarten will, bis die Politik mögliche Gewerbeflächen benennt, ist das Thema "Bürgerentscheid" für sie aktuell. Die BI hat einen Bürgerantrag formuliert, der die Durchführung von Bürgerentscheiden aus ihrer Sicht verbessern soll. Sie fordert in dem Antrag, der am 2. Dezember dem Haupt- und Finanzausschuss vorliegt, die Möglichkeit der Briefwahl um auch Kranken und nicht mobilen Personen die Möglichkeit zu geben, ihre Stimme abzugeben. Ferner fordert die BI die Einrichtung von mindestens 28 Wahllokalen bei einem Bürgerentscheid. Sie stützt sich dabei auf eine Mustersatzung des NRW-Landesverbandes "Mehr Demokratie", die vorschlägt, dass kein Stimmbezirk mehr als 2500 Einwohner umfassen solle. Sollte der Bürgerentscheid an einem Wahltag (Bundes-, Landes- oder Kommunalwahlen) stattfinden, sollten die Stimmbezirke für Entscheid und Wahl die selben sein. "Mehr Demokratie" geht noch einen Schritt weiter und fordert die Versendung eines "Abstimmungsbuchesv, mit dessen Hilfe der Bürger vor einem Bürgerentscheid über die Position des Bürgermeisters, der Ratsfraktionen und über das Bürgerbegehren selbst informiert wird.

"Mehr Demokratie" stützt sich mit der Satzung auf eine Verordnung des NRW-Innenministeriums. Sie gibt den Städten und Gemeinden unter anderem vor, die Briefabstimmung zu ermöglichen und die BÜrger angemessen über den Inhalt des Bürgerentscheids zu informieren.

-hi

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Mittwoch 1. Dezember 2004

69 000 Euro vom Land für Analyse

Welches Potenzial hat Fläche Victoria I/II?

Lünen. Mit 69000 Euro fördert das Land NRW eine Potenzialanalyse für die Fläche Victoria I/II.

Das teilte das Städtebauministerium gestern mit. Die Studie soll u.a. klären, welche Nutzungsmöglichkeiten sich im Rahmen der Reaktivierung der Industriebrache bieten und, fast noch wichtiger, welche auch realisierbar scheinen. Wie berichtet, möchte die Politik gerne ein so genanntes "Leuchtturmprojekt" auf der Fläche realisieren. Mit der Förderung löst das Land eine von Minister Wolfram Kuschke gegebene Zusage ein. Der Auftrag an ein Planungsbüro kann allerdings erst dann vergeben werden, wenn der Bewilligungsbescheid des Ministeriums schriftlich bei der Stadt vorliegt.

Die Förderzusage deckt ca. 80 Prozent der Kosten für die Potenzialanalyse ab. 20 Prozent muss die Stadt selbst übernehmen.

Fie-

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Bericht: Ruhr Nachrichten, Mittwoch 1. Dezember 2004

Ausschluss von Einzelhandel

B-Plan Achenbach

Brambauer. Der Stadtentwicklungsausschuss stimmte in seiner gestrigen Sitzung einstimmig und ohne Diskussion dem aktuellen Entwurf des Bebauungsplans Lünen Nr. 165 "Minister Achenbach I/II", 2. Änderung zu. Gleichzeitig legte das Gremium unter der Leitung des Vorsitzenden Hans-Georg Freimund (SPD) im Rathaus fest, den Plan öffentlich auszulegen.

Einhelliges Ziel der 2. Änderung ist der Ausschluss von Einzelhandel auf Gewerbeflächen. Am 17. Mai 2004 wurde eine Veränderungssperre rechts wirksam. 100 Einwender hatten sich in einem Schreiben vom 25.6.2004 gegen die Ansiedlung von Einzelhandel und Lebensmitteldiscountern an der Zechenstraße bzw. angrenzender Gebiete ausgesprochen. Die Träger öffentlicher Belange wie Industrie- und Handelskammer sowie der Einzelhandelsverband Westfalen-Mitte brachten keine Bedenken gegen die Planung vor.

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Bericht: Lüner Anzeiger, Mittwoch, 1. Dezember 2004

Bürgerinitiative macht weiter

Die Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" bleibt wachsam und kämpferisch: "Mit uns ist zu rechnen, sollten Politiker wieder auf die Idee kommen, aus Landschaftsschutzgebieten Gewerbegebiete zu machen."
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"Gewerbegebiet nur mit Dortmund"

Lünen. (B-K) Die Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" bleibt wachsam und kämpferisch. In der Vollversammlung im AWO-Seniorenheim Brambauer machten die Mitglieder deutlich: Mit uns ist zu rechnen, sollten Politiker wieder auf die Idee kommen, aus Landschaftsschutzgebieten Gewerbegebiete zu machen.

Nach dem gewonnenen Bürgerentscheid im Februar 2003 herrschte zunächst Ruhe. Die Regionalen Grünzüge in Lünen mit den Gebieten Brechtener Niederung und Mühlenbachtal/Im Berge Süd waren durch das deutliche Ja der Bürger gerettet.

Vor der Kommunalwahl fühlte die BI Politikern aller Parteien mit Wahlprüfsteinen auf den Zahn. Direkt nach der Wahl kam dann die Überraschung:

Die Dortmunder SPD gab aus Rücksicht auf ihren grünen Koalitionspartner Groppenbruch auf, das gemeinsam mit Lünen als interkommunales Gewerbegebiet entwickelt werden sollte.

"Nun stehen wir mit leeren Händen da, wir brauchen ein 30 ha großes Gewerbegebiet", klagen seitdem Lüner Politiker und gehen erneut auf die Suche.

Die Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" macht weiter. Foto: Beu

Die Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß" macht weiter. Foto: Beu

Argwöhnisch beobachtet von der Bürgerinitiative "Stoppt den Landschaftsfraß". "Wir erinnern die Politiker der großen Parteien an ihre Aussagen vor der Wahl", sagte Bernd Gregarek jetzt in der Vollversammlung vor rund 60 Mitgliedern.

Anfang September habe Bürgermeister-Kandidat Dr. Rudi Salmen in der Kleingartenanlage Achenbach eine künftige gewerbliche Nutzung der Erholungsgebiete Mühlenbachtal, Wethmarheide-Ost und Welschenkamp ausgeschlossen: "Diese Worte haben wir noch im Ohr. Die Bürgerinitiative begrüßt die Wahl von Dr. Salmen zum Vorsitzenden der Wirtschaftsförderungs-Zentrum Lünen GmbH, weil er sich im Vorfeld der Wahl klar positioniert hat", sagt Oliver Daune, der mit BI-Sprecher Michael Krippes die Vollversammlung moderierte.

Die Bürgerinitiative fordert die Lüner Politiker auf, Kontakt mit ihren Dortmunder Kollegen aufzunehmen. Die Großstädter wollen gemeinsam mit Lünen die Industriebrache Westfalenhütte und am Flughafen entwickeln. "Interkommunale Gewerbegebiete werden besser gefördert und genutzt," betonte der Dortmunder SPD-Politiker Helmut Harnisch, der gemeinsam mit dem Grünen Mario Krüger an der Lüner Versammlung teilnahm.

In einem aktuellen Bürgerantrag setzt sich die Initiative dafür ein, bei einem Bürgerentscheid auch Briefwahl möglich zu machen und mehr Wahllokale zur Verfügung zu stellen. Eine neue Landesverordnung sieht das vor.

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Kommentar: Lüner Anzeiger, Mittwoch, 1. Dezember 2004

Am 9. Februar 2003 trafen die Lüner eine wichtige Entscheidung: 14.187 Menschen stimmten dafür, die Regionalen Grünzüge zu schützen. Der Bürgerentscheid war eindeutig. Umso erstaunlicher ist es, dass nun in Politik und Wirtschaft wieder laut darüber gedacht wird, ob man nicht doch auf ein Landschaftsschutzgebiet in Lünen verzichten könne, um dort Gewerbe anzusiedeln.

Diese Forderung macht heute nicht mehr Sinn als vor zwei Jahren. Ein neues Gewerbegebiet ist keine Lösung, die erschreckend hohe Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen. Heute entstehen auf großen Flächen oft nur sehr wenige Arbeitsplätze. Dafür muss man keinen Freiraum opfern. Zumal unabhängige Gutachter festgestellt haben, dass Lünen über ausreichend Gewerbefläche verfügt. Wenn's aber wirklich ein neues Gewerbegebiet sein soll, dann zusammen mit Dortmund eine alte Industriebrache neu nutzen, etwa das Gelände der Westfalenhütte.

D. Backmann-Kaub

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